Zu den gängigen Methoden der visuellen und analytischen Untersuchung in der Holzforschung zählen verschiedene Mikroskopiearten (u. a. Licht-, Fluoreszenz-, und Rasterelektronenmikroskopie). Diese Untersuchungsmethoden haben gemein, dass sie zum größten Teil auf die zweidimensionale Darstellung der Probenoberfläche der dreidimensionalen Holzstruktur beschränkt sind. Zudem kann die mit diesen Methoden einhergehende Probenpräparation eine Manipulation der Holzstruktur, wie z.B. Risse, hervorrufen. Eine neue bildgebende Methode in der Holzforschung ist die hochauflösende auf Röntgenstrahlen basierte Mikro-Computertomographie, welche einen immer größer werdenden Einfluss auf die state-of-the-art Untersuchungsmethoden ausübt. Diese moderne Methode ermöglicht im Gegensatz zu den herkömmlichen bildgebenden Methoden eine zerstörungsfreie und dreidimensionale Untersuchung der Proben bis in den Submikrometerbereich. Mit dieser Methode wurden in der Abteilung Holzbiologie und Holzprodukte der Universität Göttingen bereits u. a. verschiedene unbehandelter und behandelte Laub- und Nadelhölzer, Holzwerkstoffkomposite und Holz-Kunststoff-Komposite tomographisch erfasst, visualisiert und hinsichtlich der Struktur bzw. Eigenschaften analysiert. Ebenfalls wurden bereits geobiologische Untersuchungsobjekte, wie Schwämme und Fossilien, tomographisch visualisiert, analysiert und digital archiviert. Anhand dieser Ergebnisse lässt sich deutlich das Potenzial dieser modernen bildgebenden Untersuchungsmethode für die grundlagenorientierte Forschung ableiten.