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Untersuchungen zur frühneolithischen Besiedlung auf der Bucova pusta (rumänisches Banat)

Subject Area Prehistory and World Archaeology
Term from 2012 to 2014
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 218391987
 
Für die Erforschung des europäischen Frühneolithikums ist das Banat von herausragender Bedeutung, da die unmittelbar mit dem kleinasiatischen Frühchalkolithikum im Zusammenhang stehenden ältestneolithischen Erscheinungen in Südosteuropa hier ihre nordwestlichste Verbreitung haben. Am Rande des Banats bilden sich gegen Ende des Frühneolithikums Gruppen mit Linearbandkeramik heraus, die ihrerseits als Träger der ältesten Ackerbau und Viehzucht betreibenden Gemeinschaften in Mitteleuropa angesehen werden. Das Forschungsprojekt möchte mittels moderner Grabungs- und Prospektionsmethoden auf dem Fundplatz Bucova pusta IV exemplarisch die Struktur einer Siedlung des ältesten Neolithikums im Banat aufdecken. Die veröffentlichten Befunde zu Hausgrundrissen des Frühneolithikums der Region sind bislang wenig überzeugend. In gewisser Weise steht die Forschung in den Balkanländern damit vor einem ähnlichen Problem wie in den Anfängen der Erforschung von Hausstrukturen der Linienbandkeramik im Rheinland. Erwartet werden letztlich Ergebnisse zum Ursprung des linearbandkeramischen Haustyps. Durch die Gewinnung stratigraphisch abgesicherter AMS-Daten soll die Datierung der frühneolithischen Besiedlung im Banat auf eine solide Basis gestellt sowie das chronologische Verhältnis der Siedlungen zu anderen frühneolithischen Fundplätzen im Balkanraum und zum anatolischen Frühchalkolithikum geklärt werden. Zu den Kernfragen der jetzigen archäologischen Forschung gehört die Möglichkeit, dass, ausgehend von Zentralanatolien, die überraschend schnelle Neolithisierung der türkischen Westküste wie auch ihre schnelle Fortsetzung in Südosteuropa einen klima-soziologischen Hintergrund im „Rapid Climate Change“ Mechanismus von Rohling und Mayewski haben könnte. Die Grabungen im Banat sind auch insofern von überregionalem Interesse.
DFG Programme Research Grants
International Connection Romania
Participating Person Dr. Dan Leopold Ciobotaru
 
 

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