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Der multidimensionale Raum Olympia (Griechenland) – landschaftsarchäologische Untersuchungen zu Struktur, Interdependenzen und Wandel räumlicher Vernetzungen

Fachliche Zuordnung Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 270113181
 
Die Erforschung des Heiligtums von Olympia blickt auf eine lange Tradition. Seine Einbettung in das regionale Umfeld ist hingegen noch nicht umfassend untersucht. Mit dem Projekt wurde eine systematische landschaftsarchäologische Erkundung (2015-2018) initiiert. Besonders ist, dass ein Heiligtum und nicht eine Stadt das Zentrum einer Region bildet. Ob dies Einfluss auf die regionale Konfiguration hatte, wird im Vergleich mit anderen Surveys untersucht.Die Aktualisierung bisheriger Forschungen, eine erstmalige Charakterisierung der Siedlungsstrukturen, die Sichtbarmachung einer in extremem Maße sakralisierten Landschaft wie auch massive Veränderungen der (Paläo-)Umwelt im Umland von Olympia sind erste Ergebnisse. Im Zentrum der Fortsetzungsphase (2019-2022) stehen deren detaillierte Auswertung, die Korrelierung der Mythistorie und allgemeinen Geschichte sowie die Klärung von Fragen zur Paläoumwelt. Hauptziele sind die Ermittlung der Struktur, Dynamik und Diversität des Umlandes von Olympia bedingt durch naturräumliche, soziopolitische, ökonomische und kulturelle Gegebenheiten zur Erfassung und Bewertung des jeweiligen Siedlungsbildes in den einzelnen Epochen sowie ihrer Veränderungen in regionaler Perspektive und im überregionalen Vergleich. Der Abgleich der Surveyergebnisse mit der literarischen Überlieferung wird das Wissen über die soziopolitische Organisation und die kulturgeschichtliche – mentale, mythische und religiöse – Sicht des Raums erweitern. Mit ihnen lässt sich eine chronologische Ordnung mythistorischer und sakral-memorialer Topographien erstellen. Das Ressourcendargebot im Umland wird durch die kombinierte Auswertung von archäologischen Objekten, Schriftquellen zu Ressourcen und geoarchäologischen Untersuchungen systematisch erschlossen. Die Verwendung lokaler Ressourcen im Heiligtum selbst wird auch Hinweise zur Kultökologie geben. Zudem geht es um die Bedeutung des Faktors ‚Wasser‘. Diesbezüglich liegt der geoarchäologische Fokus auf dem Alpheios, vor allem auf dem „See von Olympia“, der im Zuge der ersten Projektphase entdeckt wurde. Dessen Bedeutung für die Entwicklung des Heiligtums in und mit der Landschaft wird als elementar eingeschätzt. Des Weiteren soll die Rolle des Grund- und Oberflächenwassers für das Areal des Heiligtums und im unteren Alpheiostal nahe eines möglichen, ebenfalls entdeckten Flusshafenstandorts geklärt werden. Die Resultate werden mit der Entwicklung des Heiligtums abgeglichen, um das wechselseitige Verhältnis zwischen dem Kultort und dem ländlichen Umfeld sowie seine Relevanz für die historische Kulturlandschaft zu bestimmen. Die Komplexität der Ziele und die unterschiedlichen Perspektiven auf das Untersuchungsgebiet erfordern eine multi-methodische Auswertungsstrategie. Diese Vielschichtigkeit spiegelt sich in der Matrix der beteiligten Disziplinen wider: Archäologie, Alte Geschichte und Geoarchäologie, die einem integrativen Ansatz interdisziplinärer Forschungen folgen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Österreich
Kooperationspartnerin Privatdozentin Dr. Birgitta Eder
 
 

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