Das Zusammenspiel von ökologischen und evolutionären Prozessen bei der Ausbreitung der invasiven Spinne Mermessus trilobatus (Araneae: Linyphiidae) in Europa

Antragsteller Professor Dr. Martin Entling
Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 418363770
 

Projektbeschreibung

Eine der wichtigsten Einflussfaktoren für Änderungen in der Biodiversität stellen heutzutage Dispersionsprozesse von Arten zwischen verschiedenen Gebieten (z.B. Kontinenten) dar, die nachfolgend zu Invasionen in neue Habitate führen können. Sobald sich eine Art etabliert hat, bestimmt die Fähigkeit für eine schnelle Ausbreitung im Raum darüber, ob sie tatsächlich invasiv wird. Dies kann u.U. zu einer sog. beschleunigten Ausbreitung führen; ein Effekt, der bei verschiedenen Arten theoretisch vorhergesagt und auch empirisch beobachtet wurde. Dieses Ausbreitungsmuster wird sowohl ökologischen als auch evolutionären Prozessen zugeschrieben. In diesem Projekt untersuchen wir die beschleunigte Ausbreitung von Mermessus trilobatus, eine der häufigsten neobiotischen Spinnenart in Europa, in Raum und Zeit. Das Projekt ist in zwei Unterprojekte unterteilt, die sich gegenseitig ergänzen: Einerseits wird auf Simulationsmodelle fokussiert, um theoretische Vorhersagen zu validieren, andererseits auf Feldbeobachtungen und Laborversuche, um spezifische Eigenschaften von Mermessus trilobatus zu bestimmen. Dadurch sollen das komplexe Zusammenspiel von ökologischen und evolutionären Prozessen ergründet und die Hauptursachen und deren wechselseitigen Interaktionen für die beschleunigte Ausbreitung von Mermessus trilobatus in Europa identifiziert werden. Der Verbund von verlässlichen empirischen Daten, Modellsimulationen und Laborversuchen ermöglicht die einzigartige Gelegenheit, um die treibenden Mechanismen hinter der Invasion einer Arthropodenart zu verstehen. Wir untersuchen ferner die Anwendbarkeit der im Projekt entwickelten Methoden auf andere Arten, so dass ein Forschungsrahmen bereitgestellt wird, um Dispersionsmuster und insbesondere beschleunigte Ausbreitungen von invasiven Arten im Allgemeinen zu verstehen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich(e) Dr. Mira Kattwinkel