Project Details
Außensicht vs. Innensicht: Rekonstruktion und vergleichende Kritik der Philosophien der Psychologie von Husserl und Wittgenstein
Applicant
Professor Dr. Uwe Meixner
Subject Area
Theoretical Philosophy
Term
from 2008 to 2013
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 102028687
Die philosophische Psychologie (als Disziplin) verfügt über zwei Weisen des erkennenden Zugangs zu ihrem Gegenstand: die internalistische und die externalistische (auch bekannt als first-person point of view und third-person point of view). De facto - wie der Philosophiegeschichte der Neuzeit einschließlich des 20. Jahrhunderts zu entnehmen ist - stehen sich die beiden Zugänge konträr gegenüber, blicken sie doch weltanschaulich in entgegengesetzte Richtungen: der Internalismus zum Dualismus, ja zum Idealismus, der Externalismus zum Materialismus. Nicht zuletzt durch den gewaltigen Einfluss von Wittgensteins Philosophischen Untersuchungen erlangte der Externalismus im 20. Jahrhundert - nach jahrhundertelanger Hegemonie des Internalismus - ein massives Übergewicht, wodurch die gegenwärtige Philosophie des Geistes vollständig geprägt ist. In dem geplanten Forschungsvorhaben soll den erkenntnistheoretischen und sprachphilosophischen Argumenten Wittgensteins im Detail kritisch nachgegangen werden, und zwar in durchgängiger Gegenüberstellung zu den ausgefeilten Konzeptionen des letzten großen Vertreters des Internalismus, Edmund Husserl. Die folgenden Fragen sollen umfassend beantwortet werden: Ist Wittgensteins Kritik an einer Psychologie aus der Innenperspektive - der Perspektive der husserlschen Phänomenologie - in allen Punkten durchschlagend? Wenn nicht, inwieweit ist dann Wittgensteins Kritik berechtigt und inwieweit ist sie es nicht, oder anders gefragt: inwieweit behält die Innenperspektive in der Psychologie gegenüber der Außenperspektive doch ihr Recht? Schließlich: Wie lassen sich Internalismus und Externalismus sinnvoll zusammenführen, sich ihren - doch wohl auf beiden Seiten vorhandenen - Einseitigkeiten entheben?
DFG Programme
Research Grants