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Neurocognition of temporal attention

Subject Area General, Cognitive and Mathematical Psychology
Term from 2009 to 2018
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 109055423
 
Final Report Year 2018

Final Report Abstract

Aufmerksamkeit hilft uns aus der großen Menge an Informationen, der wir ausgesetzt sind die, die gerade wichtig sind, herauszufiltern. In diesem Projekt lag der Fokus auf zeitlicher Aufmerksamkeit, also der Selektion wichtiger Informationen aus einem schnellen Strom unwichtiger Informationen, eine Situation wie sie beispielsweise beim Autofahren auftreten kann. Ausgangspunkt waren erste Forschungsergebnisse die darauf hinwiesen, dass die Grenzen der zeitlichen Aufmerksamkeit bis zu einem gewissen Grad flexibel sind, d.h. sie unterscheiden sich zwischen Personen, sie können sich bei einer Person ohne Einfluss von außen von einem Moment zum anderen ändern und sie sind gezielt durch äußere Einflüsse veränderbar. Ziel des Projektes war es diese Flexibilität in vier konzeptuell miteinander verbundenen Teilprojekten besser zu beschreiben und mittels der Erfassung elektrischer Gehirnaktivität und funktioneller Bildgebung besser zu verstehen. Im ersten Teilprojektes wurde untersucht, ob sich Hinweise auf einen als diffuse mental state bezeichneten kognitiven Zustand finden lassen, welcher der erfolgreichen Verteilung zeitlicher Aufmerksamkeit besonders zuträglich sein soll. Es konnten potentielle neuronale Korrelate eines sich positiv auswirkendenden mentalen Zustandes gefunden werden, andere Korrelate waren aber eher mit dem Gegenteil eines diffuse mental state, also einem engen, fokussierten mentalen Zustand, kompatibel. In Teilprojekt 2 wurde der Effekt zusätzlicher auditorischer Reize auf visuell-zeitliche Aufmerksamkeit untersucht. Wir konnten bestätigen, dass ein positiver Effekt besteht, dieser aber anders als in der Literatur bis dahin beschrieben nicht auf die zeitgleiche Präsentation von Ton und Zielreiz beschränkt ist. Es gelang uns neuronale Korrelate des positiven Effektes zu identifizieren und wir konnten zeigen, dass der positive Ton-Effekt bei jüngeren und älteren Personen vergleichbar ausgeprägt ist. Bei Teilprojekt 3 stand die Untersuchung von Gehirnaktivität im EEG Alpha-Band im Zusammenhang mit den Grenzen visuell-zeitlicher Aufmerksamkeit im Vordergrund. In den dazugehörigen Studien konnten wir zeigen, dass sich dann, wenn zeitliche Aufmerksamkeit erfolgreich verteilt wird, die durch die für die zentralen experimentellen Paradigmen typische repetitive Stimulation generierte EEG Alpha-Band Aktivität anders verhält als die vom Gehirn generierte Alphaaktivität. Die erwartete Verbindung zwischen dem Ausmaß von Entrainment, also der aus der repetitiven Stimulation resultierenden Rhythmisierung von Gehirnaktivität, und der Verhaltensleistung bei Aufgaben zur zeitlichen Aufmerksamkeit konnten wir nicht zeigen. Im vierten Teilprojekt sollte die Rolle der Amygdala für zeitliche Aufmerksamkeit und Wahrnehmungsbewusstsein exploriert werden. Hier deuten vorläufige Ergebnisse darauf hin, dass die Amygdala Teil des neuronalen Netzwerkes ist, dass für eine erfolgreiche Verteilung von Aufmerksamkeit in der Zeit verantwortlich ist. Weitere vorläufige Ergebnisse legen nahe, dass die Idee einer stärkeren Involvierung der Amygdala durch die Verwendung emotional geladenen Stimulusmaterials weiterer Überprüfung bedarf. Gemeinsam unterstützen diese Ergebnisse des Projektes ganz klar die Sichtweise die sich zu Projektbeginn andeutete: zeitliche Aufmerksamkeit ist ein Phänomen mit vielen Facetten, welches durch eine Kombination von Faktoren bestimmt wird. Ein nächster Schritt in diesem Forschungsbereich sollte sein, einzelne Faktoren gezielt zu kombinieren um so zu erfahren, welcher Hierarchie die bisher beschriebenen Faktoren in ihrem Einfluss auf zeitliche Aufmerksamkeit folgen.

Publications

  • (2011). Attentional awakening, resource allocation and the focus of temporal attention. Neuroreport, 22(4), 161–165
    Kranczioch, C., & Bryant, D.
    (See online at https://dx.doi.org/10.1097/WNR.0b013e3283438b76)
  • (2013). Simultaneous and preceding sounds enhance rapid visual targets: Evidence from the attentional blink. Advances in Cognitive Psychology, 9(3), 130–142
    Kranczioch, C., & Thorne, J. D.
    (See online at https://doi.org/10.5709/acp-0139-4)
  • (2013). The role of temporal context and expectancy in resource allocation to and perception of rapid serial events. Brain and Cognition, 81(3), 313– 320
    Kranczioch, C., & Dhinakaran, J.
    (See online at https://doi.org/10.1016/j.bandc.2013.01.001)
  • (2013). Tough doughnuts: affect and the modulation of attention. Frontiers in Human Neuroscience, 7, 876
    Dhinakaran, J., De Vos, M., Thorne, J. D., Braun, N., Janson, J., & Kranczioch, C.
    (See online at https://doi.org/10.3389/fnhum.2013.00876)
  • (2014). Endogenous and Rapid Serial Visual Presentation-induced Alpha Band Oscillations in the Attentional Blink. Journal of Cognitve Neuroscience, 26(7)
    Janson, J., De Vos, M., Thorne, J. D., & Kranczioch, C.
    (See online at https://doi.org/10.1162/jocn_a_00551)
  • (2014). Neuroticism focuses attention: evidence from SSVEPs. Experimental Brain Research, 232(6), 1895–1903
    Dhinakaran, J., De Vos, M., Thorne, J. D., & Kranczioch, C.
    (See online at https://doi.org/10.1007/s00221-014-3881-5)
  • (2014). The influence of pretarget distracter stream properties on the skeletal attentional blink. Neuroreport, 25(5), 330–334
    Janson, J., Thorne, J., & Kranczioch, C.
    (See online at https://doi.org/10.1097/WNR.0000000000000098)
  • (2015). The beneficial effects of sounds on attentional blink performance: An ERP study. NeuroImage, 117, 429–438
    Kranczioch, C., & Thorne, J. D.
    (See online at https://doi.org/10.1016/j.neuroimage.2015.05.055)
  • (2016). Sex hormones modulate neurophysiological correlates of visual temporal attention. Neuropsychologia, 91, 86–98
    Kranczioch, C., Lindig, A., & Hausmann, M.
    (See online at https://doi.org/10.1016/j.neuropsychologia.2016.08.004)
  • (2017). Individual differences in dual-target RSVP task performance relate to entrainment but not to individual alpha frequency. PLoS ONE, 12(6), e0178934
    Kranczioch, C.
    (See online at https://doi.org/10.1371/journal.pone.0178934)
 
 

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