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Kultureller Wandel am Übergang von der Frühbronzezeit zur Mittelbronzezeit im nordöstlichen MItteleuropa
Antragstellerin
Dr. Jutta Kneisel
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung von 2009 bis 2013
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 111431579
Die Anfänge der mittleren Bronzezeit im Gebiet zwischen Elbe und Warthe sind ein Forschungsdesiderat. Zwischen dem Ende der frühbronzezeitlichen Besiedlung und dem Beginn der „Vorlausitzer Kultur“ weisen nur wenige Fundkomplexe auf Aktivitäten in dieser Region hin. Dieser markante Einbruch im Fundmaterial über einen Zeitraum von 200 Jahren verlangt nach Erklärungsmustern, deren Erforschung Ziel der beantragten eigenen Stelle ist.Auf der Grundlage von ausgewählten Siedlungskomplexen der Früh- und Mittelbronzezeit soll unter Einbeziehung neuer naturwissenschaftlicher Datierungen und naturräumlichen Analysen der Übergang von der frühen zur mittleren Bronzezeit untersucht werden. Die Siedlung Bruszczewo in Großpolen dient als Ansatzpunkt. Dort konnte anhand von naturwissenschaftlichen Analysen ein lokales Erklärungsmodell für den Abbruch der Besiedlung am Ende der Frühbronzezeit herausgearbeitet werden: Die Übernutzung der lokalen Ressourcen und die Verschmutzung der Gewässer wandelten die anfangs günstige Lage und führten zur Aufgabe des Siedlungsplatzes. Ob diese lokalen Ursachen auch auf andere Siedlungen der Region anzuwenden sind und sowohl zu einem Abbruch der bestehenden frühbronzezeitlichen Siedlungen als auch zu einem veränderten Siedlungsverhalten in der Mittelbronzezeit führten, ist ein wesentlicher Teil der Fragestellung. Es gilt, den mit dem Abbruch der Aunjetitzer Siedlungen einhergehenden sozialen und kulturellen Wandel, der auch mit der Aufgabe von Hügelgräbernekropolen wie Łęki Małe zu fassen ist, und die bisher nur sporadische bearbeitete Besiedlungsgeschichte zwischen Elbe und Warthe vom Ende des 18. bis zum Anfang des 15. Jh. v. Chr. zu erforschen.Der Schwerpunkt liegt auf der Bearbeitung von Siedlungskomplexen. Gräber und Hortfunde werden mit einbezogen, sofern sie als indirekte Daten für eine Besiedlung dienen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen