Detailseite
Projekt Druckansicht

Preisfindungsprozesse auf internationalen Finanzmärkten

Fachliche Zuordnung Statistik und Ökonometrie
Förderung Förderung von 2009 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 113888781
 
Erstellungsjahr 2016

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Enstehen neuer Märkte und Handelsplattformen führte in vielen Finanzmärkten zu einer Fragmentierung des Handelsvolumens. Die Bedeutung dieser Märkte im gesamten Handelsgefüge hängt jedoch wesentlich von ihrem Beitrag zum Preisfindungsprozess ab. Werden in diesen Märkten neue informative Preise gebildet oder lediglich informative Preise von anderen Handelsplattformen übernommen? Preisfindungsstudien geben auf diese Frage eine Antwort. In den letzten zwei Projektphasen wurden Beiträge zu den folgenden Forschungsfragen und -gebieten geleistet: • Es wurden neue Methoden zur Quantifizierung von Informationsanteilen von Finanzmärkten entwickelt. Einerseits wurde die Standardmethode der Hasbrouck (1995) Informationsanteile weiterentwickelt und eine Lösung fur den wesentlichen Nachteil dieser Methode gefunden: Sie liefert lediglich Ober- und Untergrenzen für den Informationsanteil eines Marktes. Mithilfe einer theoriefundierten Verteilungsannahme ist es nun möglich, einen eindeutigen Informationsanteil zu berechnen und die Bedeutung eines Marktes im Preisfindungsprozess genauer zu untersuchen. Darüber hinaus wurden neue Methoden entwickelt: Ein Intensitäts-basiertes Maß, sowie ein nicht parametrischer Entropie-basierter Schätzer, so dass nun für verschiedene Kontexte passende Alternativen existieren. • Die empirischen Analysen zeigen eine deutliche Dominanz des CDS Markets im Preisfindungsprozess für Kreditrisiko. Der traditionelle Bond Markt scheint insbesondere aufgrund seiner relativen Illiquidität an Bedeutung verloren zu haben. Während der Finanzkrise von 2007/2008 gewann der CDS Markt weiter an Bedeutung. • Die empirische Untersuchung von europäischen und U.S. amerikanischen Aktienmärkten zeigt einen Anstieg der Informationstransmission in Krisenzeiten. Der generelle Anstieg der Informationstransmission während der letzten Jahre deutet auf eine intensive Integration der Märkte hin. • Die Änderungen der Regulierung hinsichtlich der Aktienmärkte in den USA führte zu einer Fragmentierung des Handelsvolumens. Die traditionellen Börsen verzeichneten massive Einbrüche in der Handelsfrequenz und den gehandelten Volumina. Unsere empirische Analyse zeigt, dass diese Börsen auch ihre Führung im Preisfindungsprozess verloren haben. Die Ergebnisse zeigen, dass das Marktdesign der verschiedenen Handelsplattformen einen Einfluss auf deren Informationsanteil hat.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung