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Weihe, Werkstatt, Wirklichkeit. "Parsifal" in Bayreuth 1882-1933
Antragsteller
Privatdozent Dr. Stephan Mösch
Fachliche Zuordnung
Musikwissenschaften
Förderung
Förderung von 2009 bis 2010
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 117342738
Im Sommer 1882 fand bei den Bayreuther Festspielen die Uraufführung von Parsifal statt. Für die Einstudierung war Richard Wagner selbst verantwortlich. Die Produktion wurde nach seinem Tod ein halbes Jahrhundert lang auf dem Grünen Hügel gezeigt: bis 1933. Sie ist ideengeschichtlich und aufführungspraktisch eng mit dem Festspielhaus verbunden und hat Impulse gegeben, die bis weit nach dem Zweiten Weltkrieg wirksam waren. Brüche, Neuorientierungen und geistige Strömungen der Festspielgeschichte spiegeln sich exemplarisch in den Parsifal-Aufführungen. Wie die Festspiele Wagners letztes Werk wechselnd beleuchten, so wirft dieses Licht auf die Stationen ihrer Geschichte.Die Studie verbindet Werk-, Institutions-, Kultur- und Ideengeschichte und arbeitet mit einem neu entwickelten methodischen Ansatz, der Analyse verfahren aus Musik- und Theaterwissenschaft verknüpft und versucht, dem komplexen Gebilde „Aufführung" so nahe wie möglich zu kommen. So entsteht ein Stück Festspielgeschichte als Aufführungsgeschichte. Ausgewertet werden dazu viele unveröffentlichte Quellen, die zum Beispiel Auskunft darüber geben, wie Wagner sein Bühnenweihfestspiel in die Akustik des Festspielhauses eingepasst hat, wie er mit den Sängern probte, wie seine Ideen später bewahrt und verfremdet wurden. Hermann Levi, dem jüdischen Dirigenten der Uraufführung, und den Erfahrungen, die er in Bayreuth machen musste, ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Ein ausführlicher Dokumentationsteil beschließt das Buch. Darin unter anderem Brief- und Notendokumente aus Archiven in Bayreuth, München und Wien.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen
