Städtebauliche Methodenentwicklung mit GeoWeb und Mobile Computing. Untersuchung über die Fortentwicklung des städtebaulichen und raumplanerischen Methodenrepertoires angestoßen durch technologische Neuerungen im Internet.
Final Report Abstract
Das Methodenrepertoire im GeoWeb und Mobile Web ist vielfältig und umfasst die Bereiche der Erfassung räumlicher Daten durch Geotagging, die Erfassung von räumlichen Daten in „crowdsourcing“- Prozessen sowie deduktives als auch induktives Monitoring. Weiterhin stehen online gestützte Analysemethoden, die alle GeoWeb- Techniken zur Durchführung von räumlichen Analysen beinhalten, die Nutzung von sozialen Netzwerken mit Geobezug, fotografischen Erfassungsmethoden, Präsentation der Ergebnisse über Virtual Globe Systeme und die Entwurfsarbeit mit „Augmented Reality“-Techniken dem Planer zu Verfügung. Die Anwendung all dieser Techniken kann helfen, das Verständnis über Abläufe in einer Stadt bei Bürgern als auch bei Entscheidungsträgern zu schärfen. Durch die zunehmende einfache Handhabung von raumrelevanten Methoden werden sich die Mechanismen der Stadtplanungen verändern. So können auch nichtinstitutionalisierte Akteure auf diese neuen Mechanismen zurück greifen. Die Kombination aus Sensorik, GeoWeb und Mobile Web erscheint als großes Potenzial für neue Methoden innerhalb der Raum- und Stadtplanung. Da der Sensoreneinsatz mittlerweile auch über die Sensor Markup Language (Sensor ML) als OGC-Standard bestätigt wurde, ist das Zusammenwirken von Sensoren und Geoinformation ein interessantes Forschungsfeld der Zukunft. Gerade in den Bereichen des „Urban Sensings“ als Weiterentwicklung traditioneller (räumlicher) Monitoringsysteme mit deduktiven als auch induktiven Methoden sind diese Techniken potenzielle Bestandteile ernstzunehmender Smart-City-Initiativen. Das Miteinbeziehen des Menschen als „intelligenter Sensor“ in einem Bottom-up crowdsourcing Ansatz wurde in den Projekten des „Urban Radars“ und des EmbaGIS Rechnung durchgeführt. Die für die Planung und im Einsatz von GIS- und CAD-Programmen wichtigen Zeichenelemente wie Punkt- und Liniensegmenten sind im GeoWeb problemlos abbildbar. Aufgenommen Punkte sind unter Zuhilfenahme der Point Densitiy Berechnungsmethode als Heatmaps darstellbar und verdeutlichen die Dichten von Beobachtungsgegenständen im Raum. Thematische Karten sind entweder über die WMS- oder WFS-Schnittstelle oder als georeferenzierten Bildern darzustellen. Mithilfe dieser Techniken ist es möglich, Flächen- als auch Leerstandsmonitoring durchzuführen. „Smartphone-Techniken“ sind bestens dafür geeignet, neue Zielgruppen zu erschließen. Wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass die zu Verfügung gestellten Informationen nicht manipulativen Charakter haben, sondern versuchen, in einer objektiven Art und Weise Sachverhalte einfach und transparent zu kommunizieren. Das Arbeiten des Planers im und mit dem Geoweb soll die traditionelle Planung unterstützen und nicht ersetzen, denn das „online“ geht nie ohne das „offline“!
Publications
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