Untersuchungen zum mitoseabhängigen Kernexport der seven-up mRNA in embryonalen Neuroblasten von Drosophila melanogaster
Final Report Abstract
Das durch Hb regulierte erste Zeitfenster von embryonalen Drosophila Neuroblasten wird durch die mitoseabhängige Aktivität des svp-Gens durch die Abschaltung der hb-Expression beendet. Hierbei wird die svp-mRNA kurz vor der letzten Teilung innerhalb dieses Fensters transkribiert, aber im Zellkern zurückgehalten und nicht oder nur gering translatiert. Ähnliches gilt für die mRNA von cas, einem anderen zeitlichen Spezifizierungsgen. Beide kernständigen mRNAs kolokalisieren nicht mit bekannten Markern für Kernkompartimente. Eine genaue Analyse der Lokalisation während der Mitose zeigen eine Freisetzung der beiden mRNAs nach Auflösung der Kernmembran. Für die Kernlokalisation notwendige Sequenzen konnten bisher nur ansatzweise charakterisiert werden. Bei svp scheint eine Haarnadelstruktur im 3.Intron von svpI bzw. im codierenden Bereich von svpII eine Rolle zu spielen. Beide svp-Versionen werden im embryonalen ZNS exprimiert, wobei svpII eine rezente Entwicklung darzustellen scheint. Auch die Kernrückhaltesequenz in der cas-mRNA liegt nicht in den UTRs sondern innerhalb des kodierenden Bereichs. Hier konnte die dafür verantwortliche Sequenz auf 900 Basen eingegrenzt werden. Leider reichen die bisher gewonnenen Erkenntnisse noch nicht aus, um einen Screen auf Faktoren, die bei der Kernrückhaltung beteiligt sind, aufzubauen. Die Kernrückhaltung der svp-mRNA ermöglichte es uns aber, ein asymmetrisches Expressionsverhalten der Geschwisterkerne in doppelkernigen pbl5-Mutanten zu detektieren, was ein Hinweis auf Unterschiede in der Regulationskompetenz zwischen den Geschwisterzellen sein könnte. Ein Ergebnis, dass im Hinblick auf die Diskussion zum möglichen Vorhandensein epigenetischer Unterschiede zwischen Stammund Tochterzelle sehr interessant ist.