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Genetische und funktionelle Analyse der Intermediärfilament-Funktion für die Zell-Zell Adhäsion und Biomechanik im C. elegans Darm

Fachliche Zuordnung Allgemeine Genetik und funktionelle Genomforschung
Evolutionäre Zell- und Entwicklungsbiologie der Tiere
Förderung Förderung von 2009 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 121916714
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Vordergrund des Fortsetzungsprojekts stand die Untersuchung des zytoplasmatischen Intermediärfilament-Systems im polarisierten Darmepithel. Seine evolutionär konservierte Anreicherung unterhalb der apikalen Plasmamembran und dem assoziierten Aktinkortex im Terminalgeflecht legt eine intrazelluläre Barrieren- und Schutzfunktion nahe. Zur Untersuchung der Struktur- und Funktionsprinzipien des intestinalen Intermediärfilament-Netzwerks wurde der genetische Modellorganismus Caenorhabditis elegans verwendet. Er besitzt ein besonders dichtes subapikales Intermediärfilament-Netzwerk, das im Bereich der elektronendichten Endotube angereichert ist und 6 verschiedene Intermediärfilament-Polypeptid-Typen enthält. Den folgenden Fragestellungen wurde im Forschungsvorhaben nachgegangen:- Welche Bedeutung haben einzelne Intermediärfilament-Polypeptid-Typen für die Ausbildung des subapikalen Netzwerks? Wir konnten zeigen, dass IFB-2 als Master-Regulator dient und für die Ausbildung der Endotube essentiell ist. Der Verlust der Endotube führt zur Erweiterung des Darmlumens. Die Depletion der anderen Intermediärfilament-Polypeptide führt zu Isotypspezifischen, meist nur geringgradig ausgeprägten strukturellen und funktionellen Ausfällen. - Welche Auswirkung hat die Mitogen-aktivierte Proteinkinase SMA-5 auf das intestinale Intermediärfilament-Netzwerk und seine Funktion? Der Verlust der SMA-5 Kinase induziert plattenartige Verdickungen und Lückenbildung der Endotube, die mit einer Hyperphosphorylierung der Intermediärfilament-Polypeptide einhergeht. In Folge kommt es zu progredienten zytoplasmatischen Invaginationen und einer Störung von Wachstum und Fortpflanzung. - Welche genetischen Netzwerke regulieren das intestinale Intermediärfilament-System? Bei der Suche nach Suppressoren des mutanten SMA-5 Phänotyps entdeckten wir, dass der Verlust von IFB-2 einen starken Rescue bewirkt. Diese unerwartete Beobachtung zeigt, dass die hyperphosphorylierten Intermediärfilament-Polypeptide in der SMA-5 Mutante eine toxische Wirkung auf die Darmzellen haben. Das Gleiche trifft auf Intermediärfilament-haltige Aggregate zu, die sich bei der Mutation eines weiteren Regulators des intestinalen Intermediärfilament-Systems ausbilden. - Welche Aufgaben hat das Intermediärfilament-Netzwerk im Darm? Wir konnten zeigen, dass das Intermediärfilament-System wichtige mechanische Aufgabe bei starken Zugkräften hat, dass es eine wichtige Rolle für den Schutz gegenüber Mikroben, mikrobiellen Toxinen sowie oxidativem und osmotischem Stress hat und dass es wichtige Funktionen im Lipidstoffwechsel hat. Die gewonnenen neuartigen Erkenntnisse rücken das Intermediärfilament-System in das Zentrum des intestinalen Struktur- und Funktionsgefüge und legen die Grundlage für die weiterführende Ausarbeitung der genetischen Beziehungen und molekularen Grundlagen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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