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Entwicklung effizienter Hybridtechniken für die Magnetresonanztomografie (MRT) bei hohen Feldern mit Anwendung in der Neuroradiologie

Subject Area Medical Physics, Biomedical Technology
Term from 2009 to 2013
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 124866400
 
Final Report Year 2013

Final Report Abstract

Während die klinische Magnetresonanztomografie (MRT) meist bei einer Magnetfeldstärke von 1,5 Tesla durchgeführt wird, finden immer mehr 3 Tesla MRT-Systeme ihren Einsatz im klinischen Alltag und seit kurzem halten auch immer mehr 7 Tesla Ganzkörper-MRT-Systeme Einzug in die Grundlagenforschung. Grundsätzlich führen höhere Magnetfeldstärken zu einem verbesserten Signal-zu-Rausch-Verhältnis, das sich gewinnbringend in eine erhöhte Ortsauflösung oder schnellere Bildaufnahme umsetzen lässt. Ein wesentliches Problem für MRT-Untersuchungen bei hohen Magnetfeldern ist allerdings die im Patienten deponierte Hochfrequenz-(HF)-Energie, welche quadratisch mit zunehmender Feldstärke anwächst. Die deponierte HF-Energie wird durch die spezifische Absorptionsrate (SAR) charakterisiert und durch gesetzliche Normwerte begrenzt. Bereits bei einer Magnetfeldstärke von 3 Tesla werden die SAR-Grenzwerte häufig überschritten und das Messprotokoll muss angepasst werden, um eine Untersuchung durchführen zu können. Typischerweise führt dies dazu, dass entweder die Anzahl der zu untersuchenden Schichten reduziert oder die Messzeit verlängert wird. Es leidet somit die diagnostische Aussagekraft bzw. der Patientenkomfort. Insbesondere bei den klinisch wichtigen Turbo-Spin-Echo (TSE) Sequenzen tritt dieser Fall sehr häufig ein. Die Zielsetzung dieses Projekts war die Entwicklung und Optimierung von effizienten Hybridsequenzen, um Aufnahmen mit den klinisch wichtigen Protonendichte (PD) und T2-Kontrasten mit deutlich geringerer HF-Belastung zu ermöglichen. Insbesondere die „Combined-Acquisition-Technique“ (CAT), welche die modulare Kombination verschiedener MRT Sequenzen ermöglicht, wurde für dieses Projekt herangezogen. Nach erfolgreicher Entwicklung und Programmierung wurde die CAT-Hybridsequenz für neuroradiologische Untersuchungen optimiert und an verschiedenen MRT-Systemen mit Magnetfeldstärken von 1,5 Tesla, 3 Tesla und 7 Tesla bereitgestellt. Die Validierung anhand von Probandenuntersuchungen zeigte, dass mit CAT- Hybridsequenzen eine SAR-Einsparung um ca. 35 - 70 Prozent bei den klinisch wichtigen Aufnahmen mit PD- und T2-Kontrast möglich ist, ohne signifikante Einbußen in der Bildqualität hinnehmen zu müssen. In einer klinischen Patientenstudie wurde die Performanz der CAT-Hybridsequenzen am Krankheitsbild Multiple-Sklerose evaluiert. Insgesamt erwies sich die CAT-Sequenz als diagnostisch äquivalent zur Standard-TSE- Sequenz. Die geringere HF-Belastung durch CAT erwies sich als Vorteil gegenüber TSE und ermöglichte eine bessere Protokoll-Standardisierung und die Messung einer größeren Anzahl von Schichten ohne die SAR- Grenzwerte zu überschreiten. Der große Vorteil von CAT besteht darin, dass zwei Standard-Sequenzen auf modulare Weise miteinander kombiniert werden. Der CAT-Hybridansatz ist deshalb prinzipiell an allen MRT-Systemen relativ einfach umzusetzen. Weiterhin kann CAT mit paralleler MRT oder Hyperechotechniken kombiniert werden, um weitere SAR-Einsparungen zu erzielen. Folgeprojekte sollten weitergehende klinische Evaluierungen beinhalten. Beispielsweise sind Untersuchungen mit dem klinisch wichtigen FLAIR Kontrast sowie höchstaufgelöste Messungen an 7 Tesla MRT-Systemen wünschenswert. Weiterhin sollten Folgeprojekte die Entwicklung von Hybridsequenzen mit alternativen Akquisitionsverfahren (z.B. radiale Datenaufnahme) umfassen, um weitere Effizienzsteigerungen mit CAT erzielen zu können. Wie in diesem Projekt gezeigt wurde, bietet der CAT-Hybridansatz großes Potential, um die technischen Herausforderungen der Hochfeld-MRT in den Griff zu bekommen. Insbesondere bei sehr hohen Magnetfeldstärken ab 7 Tesla erweist sich CAT als einfaches, aber effektives Mittel zur SAR-Einsparung.

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