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Nicht West - nicht Ost. Frankreich und Polen in der Wahrnehmung deutscher Reisender, 1750-1850

Antragsteller Dr. Bernhard Struck
Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2005 bis 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 12590098
 
Im Zentrum der Arbeit steht die Frage nach der Wahrnehmung Frankreichs und Polens aus der Perspektive deutscher Reisender. Als Quellenbasis dienen 160 zwischen 1750 und 1850 publizierte Reiseberichte. Neben der vergleichenden Betrachtung zur sozialen Zusammensetzung der Reisenden, der Reisemotive und der Reisepraxis geht es zentral um den Wandel der Wahrnehmung der folgenden Bereiche: geographische Zuordnungen von Nord-Süd bzw. Ost-West, Grenzen, ländlicher und städtischer Raum, Gesellschaft, politische Prozesse und Nationalcharaktere. Entgegen der häufigen Trennung von ost- und westeuropäischer Geschichte in der Historiographie ergibt der Vergleich eine Vielzahl von Parallelen. Diese beziehen sich auf die Wahrnehmung von Grenzräumen und die Erfindung nationaler Grenzen, auf Ähnlichkeiten bezüglich der ländlichen Gesellschaft und der kleinstädtischen Milieus. Die Wahrnehmung, so die zentrale These, funktionierte um 1800 noch nicht nach den Mustern „Ost“ und „West“, sondern primär entlang sozialer Faktoren (reisende Bürger vs. ländliche oder adlige Gesellschaft), konfessioneller Aspekte (Protestantismus der Reisenden vs. Katholizismus und Juden) und des Gegensatzes von Stadt und Land.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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