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Lebensarbeitszeitmodelle: Chancen und Risiken für Unternehmen und die Mitarbeiter

Subject Area Social Psychology, Industrial and Organisational Psychology
Term from 2005 to 2008
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 12816312
 
Final Report Year 2008

Final Report Abstract

Um die Arbeitsfähigkeit und Gesundheit der alternden Belegschaft zu erhalten, müssen Unternehmen bereits jetzt Maßnahmen ergreifen. Daher ist es sinnvoll, die bisher realisierten Maßnahmen zur Gesundheitsförderung, Personalentwicklung und ergonomischen Arbeitsgestaltung durch adäquate Arbeitszeitgestaltung zu ergänzen. Ziel des Projektes KRONOS war es, die Wirkungen verschiedener Arbeitszeitmodelle auf die älter werdenden Mitarbeiter zu ermitteln. Als wesentlich Erfolgsfaktoren für alternsgerechte Arbeitszeitmodelle erwiesen sich die Berücksichtigung arbeitswissenschaftlicher Empfehlungen, die Möglichkeit der Mitarbeiter, auf die Gestaltung ihrer Arbeitszeit Einfluss zu nehmen, günstige Rahmenbedingungen (z.B. Einstellung der Führungskräfte, adäquate partizipative Einführungsstrategie) sowie die Einbettung der Teilprojekte in eine betriebliche Gesamtstrategie in Bezug auf den demographischen Wandel. Eine Reihe von Einzelergebnissen sollen hervorgehoben werden: Eine generelle Verkürzung der täglichen Arbeitszeit für alle älteren Arbeitnehmer ist nicht sinnvoll, da es in den höheren Altersklassen sehr starke interpersonelle Streuungen der Gesundheit und Arbeitsfähigkeit gibt. Ältere Arbeitnehmer beurteilten den Erholungswert von Pausen schlechter als jüngere. Dies scheint die Forderung nach mehr Pausen für Ältere zu unterstützen. Schichtpläne, die nach neueren arbeitswissenschaftlichen Empfehlungen gestaltet sind (mit schneller Vorwärtsrotation), wirken sich günstiger auf die Arbeitsfähigkeit (WAI) aus als die traditionellen, wöchentlich und rückwärts rotierenden Schichtpläne. Ein neues IT-Tool erleichtert auch für Benutzer, die keine Experten auf diesem Gebiet sind, die arbeitswissenschaftliche Bewertung von Schichtplänen. Da die Nachtschicht die kritischste von allen Schichten in Bezug auf Schlaf, Müdigkeit, Leistung und Gesundheit ist, ist eine Verringerung der Dosis „Anzahl Nachtschichten pro Person und Jahr" sinnvoll. Es konnte gezeigt werden, dass die Nachtschichtbesetzung auch bei teilautomatisierten Prozessen ausgedünnt werden kann, wenn Tätigkeiten aus der Nacht- in Früh- und Spätschichten verschoben werden. Bei einer konsequenten betriebsärztlichen Betreuung und Auslese von Schichtarbeitern waren die höheren Altersklassen nicht die kritischsten (healthy worker effect). Modelle, in denen Arbeitnehmer im Lauf ihres Berufslebens zwischen verschiedenen Wochen- oder Jahresarbeitszeiten wechseln können (Wahlarbeitszeit), sollten aus arbeitswissenschaftlicher, Mitarbeiter- und Unternehmenssicht in Zukunft eine größere Verbreitung finden. Langzeitkonten, die nur als Ersatz für den Wegfall der alten staatlich geförderten Altersteilzeitregelung eingeführt werden, nutzen die vielen anderen Chancen dieser Modelle nicht. Die Einbringungs- und Entnahmemöglichkeiten bei Langzeitkonten müssen für die Bedürfnisse der Zielgruppen maßgeschneidert sein. Ein früher Beginn der Frühschicht (vor 06.00 Uhr) wirkt sich negativ auf den Schlaf vor sowie die Müdigkeit und Reaktionszeiten in der Frühschicht aus.

Publications

  • Lebensarbeitszeitmodeile: Chancen und Risiken für Unternehmen und Mitarbeiter (Teilprojekt KRONOS). Z. für Arb.wiss Nr. 1, 60. Jg., 78-80 (2006)
    Knauth, P.
  • Teilprojekt KRONOS. Lebensarbeitszeitmodelle: Chancen für Unternehmen und Mitarbeiter. Z. Arb. Wiss. Nr. 4, 60. Jg., 256-264 (2006)
    Karl, D., Knauth, P., Elmerich, K., Rott, M. und Watrinet, C.
  • Alter ist nicht alles! der Einsatz des WAI bei Schichtarbeitern. In: baua Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (Hrsg.) Why WAI? Der Work Ability Index im Einsatz für Arbeitsfähigkeit und Prävention - Erfahrungsberichte aus der Praxis, Lausitzer Druck- und Verlagshaus, 77-81, 2007
    Karl, D., Elmerich, K. und Knauth, P.
  • Arbeitszeitgestaltung für die alternde Belegschaft. In: GfA (Hrsg.) Die Kunst des Alterns, Herbstkonferenz 2007 der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft, E.ON Mitte AG, Kassel, 13. und 14. September 2007, GfA-Press, 27-44, 2007
    Knauth, P.
  • Auswirkungen der Verschiebung des Schichtwechselzeitpunktes und der Einführung von Kurzpausen auf die Schlafdauer und -qualität, die subjektive und objektive Ermüdung. In: GfA (Hrsg.) Kompetenzentwicklung in realen und virtuellen Arbeitssystemen, 53. Kongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und dem Fraunhofer Institut Magdeburg IFF, 28. Februar- 02. März 2007, GfA-Press, 651-654,2007
    Watrinet, C., Rott, M., Elmerich, K., Karl, D. und Knauth, P.
  • Langzeitkonten und demografischer Wandel. In: GfA (Hrsg.) Kompetenzentwicklung in realen und virtuellen Arbeitssystemen, 53. Kongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und dem Fraunhofer Institut Magdeburg IFF, 28. Februar-02. März 2007, GfA-Press, 631-634, 2007
    Elmerich, K., Karl, D., Rott, M., Watrinet, C. und Knauth, P.
  • Lebensarbeitszeitmodelle. In: GfA (Hrsg.) Kompetenzentwicklung in realen und virtuellen Arbeitssystemen, 53. Kongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und dem Fraunhofer Institut Magdeburg IFF, 28. Februar- 02. März 2007, GfA-Press, 817-820, 2007
    Knauth, P., Karl, D., Elmerich, K., Watrinet, C. und Rott, M.
  • Lebensphase statt Kalender. In: PERSONAL Z. für Human Resource Management, Heft 3, 18-22 (2007)
    Elmerich, K., Knauth, P. und Sohn, J.
  • Mitarbeiterorientierte Bewertung von Kriterien zur Schichtplangestaltung. In: GfA (Hrsg.) Kompetenzentwicklung in realen und virtuellen Arbeitssystemen, 53. Kongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und dem Fraunhofer Institut Magdeburg IFF, 28. Februar- 02. März 2007, GfA-Press, 655-658, 2007
    Elmerich. K., Karl, D., Knauth, P., Rott, M. und Watrinet, C.
  • Lebensarbeitszeitmodelle. Wirtschaftspsychologie 3/2008, 44-61
    Knauth, P., Karl, D., und Elmerich, K.
 
 

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