Project Details
Das byzantinische Eigengut der neuzeitlichen slavischen Menäen und seine griechischen Originale
Applicant
Professor Dr. Christian Hannick
Subject Area
European and American Literary and Cultural Studies
Term
from 2005 to 2006
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 13227290
Schon seit langem ist bekannt, dass die slavischen Druckausgaben der liturgischen Hymnen für das unbewegliche Jahr im Umfang der zwölf Monatsbände für September bis August erhebliche Abweichungen zu den entsprechenden griechischen Ausgaben aufweisen. Hier wird erstmalig eine vollständige Aufschlüsselung dieser Abweichungen geboten, und dies sowohl in textologischer als auch liturgiehistorischer Hinsicht. Die slavischen liturgischen Ausgaben der Neuzeit, d.h. ab dem späten 17. Jahrhundert, werden systematisch erforscht und in bezug auf ihre griechischen Vorlagen untersucht. Es ergibt sich sehr oft, dass in der slavischen Überlieferung nicht nur einzelne Texte, sondern ganze Hymnengefüge erhalten sind, die im Griechischen kaum bekannt oder überhaupt bisher nicht ediert sind. Die hier auf diese Weise festgestellten, bisher unedierten griechischen Vorlagen werden aufgrund von ausgedehnten handschriftlichen Forschungen publiziert, wobei auf die metrische Struktur der Texte große Aufmerksamkeit gelegt wird. Das vorliegende Incipitarium bietet eine heortologische sowie liturgiegeschichtliche und textologische Erklärung für diese Abweichungen. Dies wiederum ermöglicht ständig einen raschen Vergleich mit den entsprechenden slavischen und griechischen Ausgaben. Es liegt auf der Hand, dass die Bearbeiter dieses Werkes nur aufgrund ausgezeichneter liturgiegeschichtlicher Kenntnisse das Material in dieser gedrängten Form darbieten konnten. Das gesamte Werk im Umfang von drei Bänden versteht sich als Pendant zu den Initia hymnorum ecclesiae graecae von Henrica Follieri (Vatican 1960-1966), insofern, als hier der abweichende Bestand zu dem stereotypen Ausgaben des späten 19. Jahrhunderts im griechischen Bereich untersucht und dargestellt wird. Jeder Bearbeiter von slavischen Handschriften wird zunächst auf dieses grundlegende Werk zurückgreifen müssen, um die Eigenarten der slavischen Menäen erfassen zu können.
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