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Psychologische und physiologische Auswirkungen von chronischer partieller Schlafschuld bei jungen Eltern
Antragsteller
Professor Dr. Clemens Kirschbaum
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2009 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 137012597
Partielle Schlafdeprivation in Form von täglich verkürzter Schlafdauer, wird mit weitreichenden Beeinträchtigungen psychischer und physischer Funktionen in Verbindung gebracht. Bislang wurden solche Effekte in epidemiologischen Studien und in Laborstudien mit kurzzeitiger Schlafverkürzung über wenige Tage dokumentiert. Überzeugende Daten aus kontrollierten, längsschnittlichen Untersuchungen zu Auswirkungen langfristiger partieller Schlafdeprivation über Monate oder Jahre hinweg liegen bisher nicht vor. Ziel des geplanten Forschungsprojektes ist daher die prospektive Untersuchung der Entwicklung psychischer, kardiovaskulärer, neuroendokriner, metabolischer und immunologischer Veränderungen durch langfristige Schlafverkürzung nach der Geburt eines Kindes. Hierzu sollen 300 Erwachsene (150 Frauen, 150 Männer) sechs Monate vor sowie neun Monate nach der Geburt ihres ersten Kindes untersucht werden. Aus eigenen Vorstudien und Untersuchungen anderer Arbeitsgruppen kann davon ausgegangen werden, dass sich bei einem erheblichen Teil junger Eltern eine chronische partielle Schlafschuld innerhalb des ersten Lebensjahres ihres Kindes entwickelt. Diese sollen zum einen mit den Eltern verglichen werden, die eine solche Schlafdeprivation nicht entwickeln. Zusätzlich werden beide Gruppen junger Eltern mit gleichaltrigen kinderlosen Paaren verglichen. Die Ergebnisse dieser prospektiven Studie könnten erstmalig umfassender aufzeigen, wie sich psychologische Leistungsmaße, Befindlichkeit und biologische Funktionen durch chronisch partielle Schlafschuld bei gesunden Erwachsenen verändern.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen