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SFB 688:  Mechanismen und Bildgebung von Zell-Zell-Wechselwirkungen im kardiovaskulären System

Fachliche Zuordnung Medizin
Biologie
Förderung Förderung von 2006 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 14085162
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Eine Vielzahl verschiedener Zellpopulationen im kardiovaskulären System muss in zeitlich-räumlich streng kontrollierten Prozessen zusammenwirken, um die Versorgung der Organe mit Sauerstoff und Nährstoffen sicherzustellen und Entzündungs-, Heilungs- und Umbauprozesse zu gewährleisten. Physiologische Wechselwirkungen zwischen Thrombozyten, Entzündungszellen, Endothel und anderen vaskulären sowie benachbarten Zellen erhalten die Hämostase und kontrollieren die Funktion biologischer Barrieren. Nur so kann die Blutstillung garantiert und die Versorgung der Organe mit Sauerstoff und Nährstoffen gewährleistet werden. Veränderungen dieser Zell-Zell-Interaktionen führen zu Thrombose, Atherosklerose und Entzündungsprozessen und bilden die pathophysiologische Grundlage von kardio- und zerebrovaskulären Erkrankungen wie Myokardinfarkt und Schlaganfall. Der SFB 688 hatte es sich zum Ziel gesetzt, diese Zell-Zell-Wechselwirkungen in einem translationalen und interdisziplinären Ansatz unter Einbeziehung hochauflösender Bildgebungsverfahren, molekulargenetischer Methoden und relevanter Krankheitsmodelle zu analysieren, um so neue potentielle Zielstrukturen (targets) zur pharmakologischen Intervention zu identifizieren und darauf aufbauend experimentell-therapeutische Ansätze zu entwickeln und (prä)klinisch zu validieren. Die Forschungsarbeiten konzentrierten sich hierbei im Wesentlichen auf vier Bereiche: (1) Mechanismen intravasaler Thrombusbildung und ischämisch/entzündlicher Prozesse; (2) Regulation der endothelialen Schrankenfunktion; (3) Kardiovaskuläre Signaltransduktion und Regulationsprozesse sowie (4) Bildgebung kardiovaskulärer Zell-Zell-Wechselwirkungen. Eine große methodische Stärke des SFB 688 war die Generierung neuer genetischer Mausmodelle und deren Analyse in Krankheitsmodellen (Projektbereich A). Ein weiterer Fokus lag in der Entwicklung und Anwendung von neuen Bildgebungsverfahren zur dynamischen Visualisierung dieser Erkrankungen im Mausmodell (Projektbereich B). Es wurden fundamentale Krankheitsmechanismen aufgeklärt und eine Reihe von potentiellen pharmakologischen targets identifiziert und präklinisch validiert, von denen sich einige derzeit bereits in der klinischen Erprobung befinden. Besonders hervorzuheben ist, dass der SFB 688 wesentlich zu einem Paradigmenwechsel in einem zentralen Bereich der kardiovaskulären Forschung beigetragen hat: wir haben den heute weithin anerkannten Prozess der „Thrombo-Inflammation“ als grundlegenden Pathomechanismus ischämisch/entzündlicher Erkrankungen erstmals beschrieben und erste therapeutische Interventionsstrategien zur Kontrolle dieser Krankheitsprozesse aufgezeigt. Diese und weitere Entwicklungen haben zu einem neuen Verständnis kardiovaskulärer Zell-Zell-Interaktionen insbesondere in ischämisch-entzündlichen Erkrankungen beigetragen und setzen den Rahmen für die zukünftige Forschung auf dem Gebiet kardio- und zerebrovaskulärer Erkrankungen, u.a. in dem neuen SFB/TR 240 „Platelets“ (Würzburg/Tübingen), der in diesen Tagen seine Arbeit aufnimmt.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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