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Cenozoic sediments of the Tajik basin: sedimentology, provenance, and the tectonic record of the Pamir

Subject Area Palaeontology
Term from 2009 to 2016
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 140904187
 
Final Report Year 2018

Final Report Abstract

Das Tadschikische Becken war seit der Unterkreide immer im Meeresniveau, ist also nicht mit dem unterfüllten Kaspischen Becken vergleichbar. Es wurde im Verlauf der Vorlandbeckenentwicklung verstärkt abgesenkt, blieb aber stets überfüllt. Ein Großteil der Sedimente wurde wie heute in das benachbarte Aralbecken exportiert. Die Mächtigkeitsentwicklung deutet in den frühen Stadien (Baldschuan- und Chingou-Formation) auf eine normale Vorlandbeckenentwicklung bei nordgerichteter Konvergenz der Überschiebungen hin, die im präorogenen Tadschikischen Becken zur Kannibalisierung der Beckenfüllung und zur Hebung der nördlichen Pamirkette führte. Diese Hebung führte im Transalai, der Darwas-Kette und der Peter I.-Kette trotz Höhen zwischen 5000 und mehr als 7000 m noch nicht zur Exhumierung tieferer Stockwerke. Die Hebung der Tienschan-Ketten und des südlichen Pamir-Randes erfolgten nicht synchron. Die frühmiozäne Baldschuan-Formation stammt ausschließlich vom Pamir und überdeckte Teile des westlichen Tienschan. Innerhalb der Jachak-Formation (Mittelmiozän) vollzog sich der Umschlag zu Transportrichtungen aus dem Norden (Hissar und Karategin), die schließlich in mächtigen debris flow-Sedimenten vor einer steilen Überschiebung kulminieren. In den intramontanen Becken des Tienschan beginnt diese proximale Sedimentation bereits im Oligozän, zeitgleich mit der Baldschuan- Formation. Das heutige Tadschikische Becken kann nicht als normales Vorlandbecken betrachtete werden, da eine Propagation der Deformation und der Depozentren nicht beobachtet werden kann. Vielmehr deuten die gleichbleibenden Mächtigkeiten der neogenen Sedimente über 200 km Erstreckung bei moderaten Sedimentationsraten auf ein Epikontinentalbecken mit thermisch gesteuerter Subsidenz hin, die durch die Auflast der Sedimente erhöht wurde und zum Aufstieg von Salzdiapiren im Südteil des Beckens führte. Die im Pliozän einsetzende, westgerichtete Deformation des Beckens geht mit einer Hebung des Beckenrandes einher, die zu einem Reliefkontrast von mehr als 2000 m geführt hat. In mehr als 4000 m Höhe ist die Verebnungsfläche an der Basis des Talvidara-Komplexes und seiner zeitlichen Äquivalente erhalten, der im Süden des Pamirs (Pjandsch und afghanischer Pamir) reliktisch noch aufliegt. Sie wurde noch nicht erodiert und wird von uns als das Resultat des slabbreak-offs interpretiert, der zu einer plötzlichen Entlastung der Pamir-Lithosphäre führte.

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