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Kritische Edition des "Speculum universale" des Radulfus Ardens
Antragsteller
Professor Dr. Stephan Ernst
Fachliche Zuordnung
Katholische Theologie
Förderung
Förderung von 2005 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 14126100
Ziel des Projekts ist die kritische Edition des Speculum universale des Radulfus Ardens (f 1200). Bei diesem größten Entwurf einer Ethik im 12. Jh. handelt es sich um eine der ersten systematischen Gesamtdarstellungen der Moraltheologie überhaupt, die für die Systembildung auf diesem Gebiet sehr einflussreich war. Der Autor ist durch die fortschrittliche und die säkularen Wissenschaften aufgreifenden Schule von Chartres beeinflusst. Ziel des Projekts ist es, dieses bisher in keiner nennenswerten Form (weder in größeren Teilen, noch in Mignes Patrologia Latina) abgedruckte Werk in einer kritischen Ausgabe zu edieren, was auch innerhalb der Sekundärliteratur immer wieder als dringendes Desiderat angemahnt und beklagt wird. Eine erste Transkription der Bücher 1-5, 7-8 und 11 (es fehlen die Bücher 9-10, 12-14), die die Erstellung eines kritischen Textes erleichtert, liegt vor Ausgehend von diesen Vorarbeiten soll im Rahmen des Projekts ein kritischer Text mit Apparaten zu Textvarianten und biblischen, theologischen und profanen Quellen sowie eine literarkritische, historische und inhaltliche Einführung in den Text erarbeitet und ein druckfertiges Manuskript erstellt werden. Das beantragte Forschungsprojekt ist eingebettet in ein umfassenderes Publikationsprojekt des Antragstellers, nämlich in die Erstellung einer Geschichte der theologisch-ethischen Reflexion im Mittelalter, bei dem insbesondere der Zusammenhang mit den realgeschichtlichen, sozio-kulturellen und institutionellen Veränderungen herausgearbeitet werden soll. Hierfür stellt das Speculum universale einen wesentlichen und unverzichtbaren Baustein dar.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen