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Öffentliche Deutungen von Kirche und Religion
Antragsteller
Professor Dr. Frank Bösch
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2009 bis 2013
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 143893641
Wie in der ersten Projektphase erforscht das Teilprojekt den Wandel öffentlicher Darstellungen und Deutungen von Kirche und Religion. In der zweiten Phase wird der bisherige Zugang in mehrfacher Hinsicht fortgeführt, ergänzt und weiter entwickelt. Erstens werden, nachdem bisher vor allem Printmedien, Radio und Spielfilm im Vordergrund standen, nunmehr stärker Deutungen untersucht, die das neu etablierte Massenmedium Fernsehen über die Kirchen und die Religion aufbrachten. Zweitens wird der zeitliche Fokus stärker auf die siebziger Jahre gelegt, nachdem bislang vor allem die fünfziger und sechziger Jahre im Vordergrund der Untersuchung standen. Drittens wird im höheren Maße die Interaktion zwischen den öffentlichen Fremdzuschreibungen über Kirche und Religion und den Kirchen analysiert.Das Fortsetzungsprojekt untersucht sowohl den Wandel von Begriffen, Zuschreibungen und Themen, als auch die beteiligten Akteure und institutionellen Strukturen. Während in der Forschung bisher vor allem kirchliche Verkündigungssendungen und das politische Engagement der Kirchen betrachtet wurden, dreht das Projekt die Perspektive um. Anhand von ausgewählten Fernsehsendungen und der öffentlichen Auseinandersetzung um den §218 wird dabei analysiert, welche öffentliche Präsenz Kirchen und Religion auch nach den Transformationsprozessen der 1960er Jahren gewinnen konnten. Nachdem für die USA vielfach die Entstehung einer neuartigen „Public Religion herausgestellt wurde, soll nun für Deutschland geprüft werden, inwieweit zumindest tendenziell ähnliche Entwicklungen ausmachbar sind, beziehungsweise Unterschiede differenziert aufgezeigt und erklärt werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen