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Quaternary environmental and climate history in the arid and alpine regions of the Old World

Subject Area Palaeontology
Term from 2010 to 2014
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 143996318
 
Final Report Year 2015

Final Report Abstract

Im Rahmen der Verlängerungsphase des Heisenberg-Stipendiums wurde vom Geförderten eine Neubewertung der klimatischen Entwicklung Zentralasiens im Marinen Isotopen-Stadium 3 initiiert, die eine lebhafte Diskussion in Fachkreisen und internationalen Fachzeitschriften nach sich zog und auch Anlass weiterer Folgeuntersuchungen sein wird. Das „Enigma“ des warm-feuchten Isotopenstadiums 3 in Zentralasien, vielfach als wärmer und feuchter als das Holozän beschrieben, lässt sich nach den Untersuchungen und kritischen Neubewertungen durch den Berichtenden und dessen Kooperationspartner nicht länger aufrechterhalten. Viele zuvor dem marinen Isotopenstadium 3 zugeordnete Klima-Archive wurden offenbar nicht verlässlich datiert, und sind vermutlich dem letzten Interglazial (dem marinen Isotopenstadium 5e) oder sogar noch weiter zurückliegenden Zeiträumen zuzuordnen. Als zweiter wesentlicher Aspekt der Vielzahl der nun vorliegenden Ergebnisse ist ebenfalls eine Neubewertung zuvor bereits untersuchter geologischer Archive im Nahen Osten hervorzuheben. Räumlich weit verbreitete Vorkommen pleistozäner aquatischer Sedimente in den hyperariden Wüsten des Nahen Ostens wurden bislang als See-Sedimente gedeutet, so dass von verschiedenen Autoren ganz erheblich erhöhte Niederschläge im Pleistozän postuliert wurden. Die Neubearbeitung ausgewählter Lokalitäten in Jordanien und Israel durch den Berichtenden führte nun überwiegend zur Rekonstruktion von Grundwassernahen Standorten (Sumpfarealen und Quellabflüssen), die im Pleistozän im Zuge geringfügig erhöhter Niederschläge und leicht abgesenkter Temperaturen in den heutigen Wüstenregionen existierten und eine kritische Neubewertung der quartären Klimabedingungen erfordern. Die obig skizzierten Ergebnisse der Arbeiten des Geförderten sind durchaus als überraschende Forschungsergebnisse anzusehen, da mit ihnen zum Teil seit Jahrzehnten etabliertes Wissen zur Paläoklima- und Umweltentwicklung in Zentralasien und im Nahen Osten in Frage gestellt wird. Die Arbeiten zeigen, wie wichtig die kritische Hinterfragung akzeptierter Forschungsergebnisse beim wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs ist. Detaillierte Multi-Proxy-Analysen haben im Zuge der geologischen Arbeiten des Geförderten wieder gezeigt, dass die Nutzung unterschiedlicher methodischer Ansätze zwar aufwendigere Arbeiten erforderlich machen, jedoch auch verlässlichere Schlüsse ermöglichen.

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