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Portfolioselektion auf Basis von Informationen aus Optionsmärkten

Antragsteller Professor Dr. Olaf Korn
Fachliche Zuordnung Accounting und Finance
Förderung Förderung von 2009 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 145225849
 
Erstellungsjahr 2013

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die geeignete Mischung verschiedener Wertpapiere in Portfolios hat eine zentrale Bedeutung für die Anlageentscheidung von Investoren. Dabei spielt vor allem die Diversifikation eine wichtige Rolle, d.h. die Möglichkeit, durch Risikoausgleich zwischen verschiedenen Einzelanlagen das Gesamtrisiko des Portfolios zu reduzieren, ohne dadurch Einbußen bei den erwarteten Erträgen hinnehmen zu müssen. Um eine optimale Diversifikation zu erreichen, müssen jedoch die Abhängigkeiten zwischen den verschiedenen Wertpapieren spezifiziert werden. Sowohl in wissenschaftlichen Arbeiten als auch in der Praxis wurde dabei ganz überwiegend auf Schätzungen mittels historischer Renditezeitreihen zurückgegriffen. Solche Daten beschreiben zwar die Vergangenheit, sind aber häufig keine sehr guten Indikatoren für zukünftige Entwicklungen, insbesondere nach Strukturbrüchen wie einer globalen Finanzkrise. Der wesentliche wissenschaftliche Fortschritt, der durch das Projekt erreicht werden konnte, ist die Entwicklung von alternativen Verfahren zur Bestimmung der Abhängigkeiten zwischen verschiedenen Wertpapieren, welche zur Auswahl optimaler Portfolios genutzt werden können. Dabei wird im Gegensatz zu bisherigen Verfahren ein in die Zukunft gerichteter Ansatz verwendet, der aus den Preisen gehandelter Optionen die implizit enthaltenen Erwartungen der Marktteilneher extrahiert. In diesen Erwartungen können sich unmittelbar aktuelle Ereignisse niederschlagen, die in historischen Zeitreihen nicht reflektiert sind. Neben der Entwicklung dieser impliziten Verfahren hat die empirische Prüfung der darauf aufbauenden Investmentstrategien einen großen Raum innerhalb des Projektes eingenommen. Als zentrales Ergebnis zeigt sich, dass implizite Verfahren im Vergleich zu den auf historischen Zeitreihenschätzern basierenden Ansätzen tatsächlich zu Anlageentscheidungen führen, die out-of-sample ein deutlich geringeres Risiko aufweisen. Insbesondere in unruhigen Marktphasen, in denen viele neue Informationen an den Markt kommen, schneiden die impliziten Ansätze deutlich besser ab, da sie eine unmittelbare Adaption an das neue Marktumfeld erlauben.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2011), Portfolio Optimization Using Forward- Looking Information, Working Paper, Georg-August Universität Göttingen und CFR Cologne
    Kempf, A., Korn, O. und S. Saßning
  • (2013), Portfolio Optimization With Option- Implied Higher Moments, Working Paper, Georg-August Universität Göttingen
    Brinkmann, F, Kempf, A. und O. Korn
  • (2013), Which Beta is Best? On the Information Content of Option-Implied Betas, Working Paper, Georg-August Universität Göttingen
    Baule, R., Korn, O. und S. Saßning
 
 

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