Mütterlicher Interaktionsstil und sozial-kognitive Entwicklung in den ersten beiden Lebensjahren
Final Report Abstract
Gegenstand des Projekts war der Einfluss der Qualität der Mutter-Kind-Interaktion auf die sozial-kognitive Entwicklung im Längsschnitt. Es sollten sowohl quer- als auch längsschnittliche Zusammenhänge überprüft werden unter Berücksichtigung verschiedener weiterer Einflussfaktoren wie der allgemeinen kognitiven Entwicklung, der Sprachentwicklung und des Temperaments der Kinder. Bei der vorliegenden längsschnittlichen Untersuchung wurden bis zu 164 Kinder im Alter von 6, 12 und 18 Monaten untersucht. Aufgrund der massiven Erhöhung der Stichprobenzahl sind die Kodierungen der Spielinteraktionen noch nicht abgeschlossen, weshalb auch die Analysen bezüglich der Fragestellung zum Einfluss des mütterlichen Interaktionsstils noch ausstehen. Im Rahmen einer im Laufe des Projekts entwickelten Zusatzfragestellung haben wir zunächst überprüft, inwiefern das Bewältigen von Blickzeitexperimenten im ersten Lebensjahr abhängt vom Temperament des Kindes. Hier zeigte sich nur ein geringer Einfluss des Temperaments, was bedeutet, dass ein Drop-out nicht systematisch durch bestimmte Temperamentseigenschaften verursacht ist, womit die Ergebnisse einer Studie für alle Kinder generalisierbar bleiben. Des Weiteren haben wir untersucht, welchen längsschnittlichen Einfluss Temperamentseigenschaften mit 18 Monaten auf die Theory of Mind Entwicklung mit 3 Jahren hat. Es zeigte sich, dass Kinder, die im Alter von 18 Monaten von ihren Eltern als eher schüchtern eingeschätzt wurden, eineinhalb Jahre später über bessere Theory of Mind Fähigkeiten verfügten. Unsere Ergebnisse stützen somit frühere Befunde für Kinder im Vorschulalter. In noch ausstehenden Analysen soll der spezifische Zusammenhang zwischen den einzelnen Vorläuferfähigkeiten einer Theory of Mind überprüft werden unter Berücksichtigung insbesondere des Einflusses der Qualität der Mutter-Kind-Interaktion sowie eine mögliche Kontinuität im mütterlichen Interaktionsstil im Längsschnitt.
Publications
- (2010). Frühkindliches Verständnis von Ursache- Wirkungs-Zusammenhängen im Alter von 6 und 12 Monaten. In C. Frings, A. Mecklinger, D. Wentura & H., Zimmer (Hrsg.), Beiträge zur 52. Tagung experimentell arbeitender Psychologen (S. 275). Lengerich: Pabst
Mink, D., Henning, A., & Aschersleben, G.
- (2011). Frühkindliches Temperament und die Bewältigung von Blickzeitaufgaben. Tagungsband der 20. Fachgruppentagung Entwicklungspsychologie der DGPs, Erfurt
Mink, D., Henning, A., & Aschersleben, G.
- (2012). Blickzeitstudien: Hat Temperament einen Einfluss auf die Abbruchquote? Tagungsband zum 48. Kongress der deutschen Gesellschaft für Psychologie, Bielefeld
Mink, D., Henning, A., & Aschersleben, G.
- (2012). Dropout in Visual Habituation Paradigms: The Role of Infant Temperament. Abstracts of the XVIII Biennal International Conference on Infant Studies, Minneapolis, Minnesota
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- (2013). Einfluss von Temperament auf die Theory of Mind Entwicklung. In G. Aschersleben & J. Kray (Hrsg.), Abstractband zur 21. Fachgruppentagung Entwicklungspsychologie der DGPs (S. 47), Saarbrücken
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- (2013). Visual habituation tasks: The role of infant temperament. Infant Behavior and Development, 36(3), 377-390
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- (2014). Infant shy temperament predicts preschoolers Theory of Mind. Infant Behavior and Development, 37(1), 66-75
Mink, D., Henning, A., & Aschersleben, G.
(See online at https://doi.org/10.1016/j.infbeh.2013.12.001)