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Paleobiological interpretation of the Turonian ammonite species Pseudaspidoceras flexuosum and its epibionts

Subject Area Palaeontology
Term from 2009 to 2010
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 149116007
 
Final Report Year 2010

Final Report Abstract

Die weit verbreitete Ammonitenart Pseudaspidoceras flexuosum (Unterturon. Oberkreide) trug wie einige andere Ammonitenarten Stacheln. An 150 Exemplaren aus der mexikanischen Fundstelle Vallecillo konnte gezeigt werden, dass es in dieser Art Mikro- und Makrokonche mit einem deutlichen Größendimorphismus und einem schwach ausgeprägten Skulpturdimorphismus gab, aber beide tragen Stacheln. Die Anatomie der Stacheln ist bei P. flexuosum die gleiche wie bei anderen Ammoniten aus Jura- und Kreidezeit und unabhängig von der Position auf der Schale, der Stachellänge und dem stratigraphischen Alter. Eine dreieckige Lücke, die vor der Stachelbasis entstand, ist Merkmal für die Stachelbildung, das auch in Wachstumslinien von Steinkernen erhalten ist. Im Gegensatz zu Ammoniten des Jura und Cenoman trug P. flexuosum Stacheln nur auf der Wohnkammer, aber nur die Attacken von Fressfeinden, der Kontakt mit anderen Tieren oder das Abpflücken durch Artgenossen, z.B. während der Paarung, kommen zum Entfernen der Stacheln in Frage. Bissmarken in der Wohnkammer von P. flexuosum zeigen, dass Stacheln keinen Schutz vor Angriffen von Fressfeinden boten. Zusätzlich zu den verstärkten Abbremsen beim Schwimmen müssen die Stacheln das Gewicht der Wohnkammer erhöht und dadurch die Schale während plötzlicher Bewegungen stabilisiert haben. Das Paläoenvironment verschiedener Fundstellen schließt eine bodenbezogene Lebensweise von bestachelten Ammoniten aus. Dass sie in sauerstoffreichen, offenem Wasser lebten, wird auch durch die Besiedlung von Ammonitenschalen durch den Cirripedier Stramentum (S.) pulcheilum zu Lebzeiten angezeigt. z.T. in zwei Generationen. In den Schichten im Vallecillo-Profil, in denen besiedelte Ammonitenschalen gefunden wurden, erholte sich das pelagische Ökosystem von den Auswirkungen des OAE 2. denn die Mikrofauna zeigt eine graduelle Verbesserung der Lebensbedingungen an. In diesen Schichten gibt es auch ein Maximum an Häufigkeiten und Durchmessern für P. flexuosum. Diese offensichtlich günstigen Bedingungen waren evtl. mit einem Ausbreitungsereignis von P. flexuosum assoziiert.

 
 

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