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Das Äußere im Inneren: Konsum von Importgütern, Identitäts- und Personbildung in der weiblich-häuslichen Sphäre in Sansibar

Subject Area Social and Cultural Anthropology and Ethnology
Term from 2005 to 2018
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 15007608
 
Die swahilisprachige muslimische Küstengesellschaft Ostafrikas gehört zum Typ einer historisch in einem translokalen Beziehungsgeflecht eingebetteten, sozial und kulturell offenen Gesellschaft, der bisher in der Erforschung des Konsums globaler Waren in Afrika unberücksichtigt geblieben ist. Ausgehend von einem handlungstheoretischen Ansatz, der Konsum als zugleich sozial geformte und formende Praxis ansieht, untersucht das Vorhaben die alltäglichen und rituellen Praktiken der Identitäts- und Personbildung durch von außen kommende (heute: globale) Güter in Sansibar. Im Mittelpunkt steht der weiblich-häusliche Bereich, das mit den höchsten Werten von Reinheit und Ehre belegte ¿Innere einer islamischen Kultur. Es wird gefragt, inwieweit sich von den westlichen abweichende, auch materiell-körperlich verwurzelte lokale Muster der Konstituierung von Person und Identität durch Konsum feststellen lassen, auf welchem Subjekt-Objekt-Verhältnis sie basieren, wie sie mit der Einführung der neuen Güter und den gegenwärtigen wirtschaftlichen, soziopolitischen und kulturellen Transformationen interagieren, schließlich ob man heute von einer Verbreitung der (post-) modernen, durch die Entwicklung von Lebensstilen charakterisierten westlichen ¿Konsumkultur und der entsprechenden Muster der Subjektbildung und sozialen Integration sprechen kann. Damit leistet das Vorhaben einen Beitrag zu einer empirisch fundierten Konzeptualisierung von Aneignungs- und Globalisierungsprozessen, die das aktive Handeln lokaler Akteure in den Mittelpunkt stellt.
DFG Programme Research Grants
 
 

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