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Die Glückseligkeit alles zu wissen. Die Erforschung der Natur als religiöse Praxis in der frühen Neuzeit.
Antragstellerin
Professorin Dr. Anne-Charlott Trepp
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2009 bis 2012
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 150755162
Die Studie beschäftigt sich mit der alten, in unserer sich globalisierenden Welt höchst brisanten Frage von „Glauben und Wissen", deren Verhältnis eines der wesentlichen Kennzeichen der Transformation der westlichen Welt in die Modeme beschreibt. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts erscheinen „Glauben und Wissen" als zwei prinzipiell unvereinbare, abgeschlossene und in sich homogene Erkenntnissysteme. Der Prozess um Galileo Galilei im Jahr 1633 symbolisiert bis heute wie kaum ein anderes Ereignis in der Geschichte den vermeintlich notwendigen Befreiungsakt der Wissenschaft von Religion und Kirche. Aus einem Jahrhunderte währenden Kampf war die Wissenschaft als moralischer Sieger hervorgegangen und die moderne wissenschaftliche Rationalität konnte ihren ersten Triumph verbuchen. Entgegen dieser ebenso polarisierenden wie fortschrittszentrierten Sichtweise betonen Wissenschaftshistoriker seit längerem den konstruktiven Zusammenhang von Wissen und Religion. Die scheinbar naturhafte Trennung zwischen Wissenschaft und Religion wurde im Laufe der Zeit immer wieder neu verhandelt; zuweilen war deren Grenzziehung kaum möglich. Dem produktiven Wechsel Verhältnis von „Glauben und Wissen" in der Frühen Neuzeit auf die Spur zu kommen, verlangt eine systematische Verschränkung religions- und wissenschaftshistorischer Ansätze. Das meint einerseits in Rekurs auf die neuere Wissenschaftsgeschichte, die Produktion von Wissen konsequent zu historisieren und sie in den Kontext lebensweltlicher sowie innerwissenschaftlicher Bezugssysteme zu stellen und andererseits über die traditionelle Kirchengeschichtsschreibung hinaus nach religiösen Praktiken und Sinndeutungen zu fragen.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen