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Biometrie als "soft surveillance". Die Akzeptanz von Fingerabdrücken im Alltag
Antragstellerin
Professorin Dr. Susanne Krasmann
Fachliche Zuordnung
Soziologische Theorie
Förderung
Förderung von 2009 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 151309264
In den Surveillance Studies wird von einer zunehmenden Bedeutung freiwillig und kooperativ preisgegebener privater Daten ausgegangen, die u.a. kommerziell genutzt werden, sich aber auch mit staatlichen Kontrollformen verknüpfen lassen. Dabei entstehen auch qualitativ neue, auf körperliche Merkmale gerichtete Datensammlungen: Biometrische Verfahren werden zum Bestandteil von Alltagspraktiken. Das Projekt will anhand unterschiedlicher Anwendungskontexte von digitalen Fingerabdrücken (Behörden, Schulen, Supermärkte und Videotheken) der Frage nachgehen, wie die sich verbreitende Akzeptanz für diese Sicherheits- und Kontrolltechnologie zu erklären ist und wie sie sich herstellt. These des Projektes ist, dass diese Akzeptanz nicht nur mit gesellschaftlichen Diskussionen, individuellen Einstellungen oder einzelnen Technologien variiert, sondern vor diesem Hintergrund auch in den je konkreten Anwendungskontexten interaktiv entsteht. Vorgesehen ist ein Methodenmix: Im Rahmen „fokussierter Ethnographie“ werden Beobachtungen von sozialen Interaktionen mit qualitativen Befragungen verbunden, und darüber hinaus sind standardisierte Kurzbefragungen, Experteninterviews sowie eine Dokumentenanalyse vorgesehen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Fritz Sack