Tschaikowsky und Frankreich - Bikulturalität auf dem Prüfstand
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Das Projekt „Tschaikowsky und Frankreich - Bikulturalität auf dem Prüfstand" analysierte das intensive Verhältnis des Komponisten zu Frankreich, die französische Rezeption seiner Werke und seine eigene Verarbeitung französischer Musik und Literatur. Zu den neuen Erkenntnissen zählen eine genaue Analyse der musikalischen Presse sowie der Verbreitung von Čajkovskijs Werken auf dem französischen Notenmarkt. Erstmals rekonstruiert wird auch die Rolle der Pariser Salons der Marie Benardaky, Adèle Bohomolec und Raissa Boulanger, die sich für die Verbreitung von Čajkovskijs Werken in Frankreich einsetzten. Der hohe persönliche Stellenwert, den dieses ihm von Kindesbeinen vertraute Land für den Komponisten besaß, spiegelt sich in der Existenz einer ganzen Werkgruppe, die für Frankreich konzipiert wurde und die erstmals in diesem spezifischen Kontext betrachtet wird. Auf besonderes Interesse in einem breiteren Publikum stieß die Tatsache von Čajkovskijs französischer Abstammung, insbesondere die Entdeckung seines Urgroßvaters, des in Versailles geborenen, seit 1765 als Porzellanmodelleur an der Königlich-Sächsischen Porzellanmanufaktur in Meißen angestellten und in der Kunstgeschichte bekannten Bildhauers Michel Victor Acier. Schließlich gelang am Ende der Projektarbeit noch der Fund eines bislang unbekannten Werks, das eine (kleine) neue Facette zum Oeuvre des Komponisten beiträgt.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
- Die französische Geigerin Marie Tayau als Čajkovskij-Interpretin, in: Mitteilungen der Tschaikowsky-Gesellschaft 19 (2012), S. 140-154
Lucinde Braun
- „Bei Brandus in Paris gibt es alle meine Werke" - Zur frühen Verbreitung von C^ajkovskijs Musik in Frankreich, in: Mitteilungen der Tschaikowsky-Gesellschaft 19 (2012), S. 45-73
Lucinde Braun
- „Mögen diese hübschen Lieder doch auch mit deutschen Worten erscheinen" - Hans Schmidt und die Anfänge der Čajkovskij-Rezeption in Deutschland, in: Mitteilungen der Tschaikowsky-Gesellschaft 19 (2012), S. 86-97
Lucinde Braun
