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Nutzung arider Lebensräume im Spätchalkolithikum und der Frühbronzezeit in Vorderasien am Beispiel der Nördlichen Badia (NO-Jordanien)
Antragsteller
Dr. Bernd Müller-Neuhof
Fachliche Zuordnung
Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung
Förderung von 2010 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 153540487
Die Nördliche Badia (Northern Badia), eine Teilregion der großen Wüstensteppe Badiyat ash-Sham, liegt zentral zwischen den Regionen des Mittleren Euphrats und der südlichen Levante. Anthropogene Aktivitäten in dieser ariden Region reichen bis in das Späten Epipaläolithikum (Natufian 12.000-10.200 v. Chr.) zurück. Im Spätchalkolithikum bzw. der Frühbronzezeit (5. bis frühes 3. Jt. v. Chr.) bildeten sich in den Nachbarregionen der Badia, in Mesopotamien und der südlichen Levante, komplexe Gesellschaften heraus. Die möglichen Auswirkungen dieser Entwicklungen auf die Sozioökonomie der zwar zentral gelegenen jedoch ariden Badia sind Gegenstand der Untersuchungen in diesem Forschungsprojekt. Dabei soll der Charakter und der Umfang ökonomischer Aktivitäten in der Badia sowie deren mögliche Beeinflussung von außen erforscht werden. Bereits frühere Untersuchungen erbrachten vereinzelte Hinweise auf die Nutzung der Badia als Transitregion, als Weidegebiet und als Ressourcenregion in der mineralische Rohstoffe, vornehmlich hochwertiger Silex, für eine exportorientierte Werkzeugherstellung gewonnen wurden. Diese Hinweise auf sozioökonomische Aktivitäten sollen nun umfassender und großräumiger analysiert werden. Neben Ressourcenlagerstätten sind es u.a. Lagerplätze, Siedlungen, Gräber und wasserbauliche Anlagen, die im Rahmen der archäologischen Surveys untersucht werden. Eine modulare Projektstruktur ermöglicht die Fertigstellung einzelner publikationsfähiger Endergebnisse innerhalb der geförderten Projektlaufzeit. Methodisch zeichnet sich das Projekt auch dadurch aus, dass das Geographische Informationssystem (GIS) in der Satellitenbildauswertung und der Aufbereitung von Surveybefunden angewendet wird. Zudem wird mit der Geoarchäologie, der Geologie sowie weiteren Naturwissenschaften, vor allem in der Anwendung verschiedener Analysemethoden, eng kooperiert. Eine ausdrückliche Unterstützung findet das Projekt durch die Jordanische Antikenverwaltung.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen