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MRT-kompatibler Transportinkubator für Früh- und Neugeborene

Fachliche Zuordnung Medizin
Förderung Förderung in 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 156705823
 
Erstellungsjahr 2014

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Verschiedene Studien haben gezeigt, die wichtig die Untersuchung des unreifen Gehirns mit unterschiedlichen bildgebenden Verfahren für Therapie und Prognose von Frühgeborenen Kindern ist. Auch bei kranken Neugeborenen nach z.B. perinataler Asphyxie ist die Bildgebung von entscheidender Bedeutung. Neben der konventionellen Sonographie gewinnt die Magnetresonanztomographie immer mehr an Relevanz, da sie eine deutlich bessere Auflösung zeigt. Mit Hilfe des MR-kompatiblen Inkubators gelingt es eine grosse Zahl von Frühgeborenen schonend zu untersuchen. Als Neuerung steht uns mit dem LMT Inkubator erstmals eine Spule für ein 3 Tesla MRT zur Verfügung. Das Ziel der ersten Studie war es Sicherheit, Handling und Bildqualität mit dem MR-kompatiblen Inkubator und einer neuen 3 Tesla Spule zu evaluieren. Zwischen 02/2011 und 05/2012 wurden 100 zerebrale MRTs (84 Kinder, mittleres Gestationsalter 32.2  ±  4.7 Wochen, mittleres Alter 40.6  ±  3.4 weeks) mit Hilfe des 3 Tesla MR-kompatiblen Inkubators mit einer speziellen 3 Tesla Kopfspule angefertigt. Siebzehn Untersuchungen (13 Kinder, mittleres Gestationsalter 35.1  ±  5.4 Wochen, mittleres Alter bei Untersuchung 47.8   ±   7.4 Wochen) mit einer Standadspule dienten als Kontrolle. Die Bildananlyse erfolgte durch zwei unabhängige Kinderradiologen. Die Begleitung der Kinder erfolgte durch einen Neonatologen. Alle bis auf zwei Kinder mit bekannten Apnoen konnten ohne Probleme ins MRT transportiert und in kurzer Zeit gescannt werden. Das Handling war deutlich einfacher und schneller mit dem Inkubator; relevante Bewegungsartefakte (5.9 vs. 10.8 %) und die Notwendigkeit zur Sedierung waren deutlich reduziert (43.0 vs. 86.7 %). Nach Ausschluss von Bildern mit Bewegunsartefakten war die Bildqualität (4.8  ±  0.4 vs. 4.3  ±  0.8, p  =  0.047) und die Auflösung (4.7  ±  0.4 vs. 4.2  ±  0.6, p  =  0.011) von T2-gewichteten Sequenzen deutlich besser in Patienten, die im Inkubator untersucht wurden. Auch ein signifikanterAnstieg der SNR (171.6   ±  54.5 vs. 80.5  ±  19.8, p  <  0.001) war zu verzeichnen. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Bildqualität bei Untersuchung im Inkubator deutlich höher ist und auch instabile Kinder untersucht werden können. Die Notwendigkeit zur Sedierung ist ebenfalls geringer.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Improved detection of intracranial hemorrhage in term and preterm neonates using susceptibility weighted imaging EAPS Istanbul, October 2012
    Sirin S., Hüning B, Stein A, Goericke SL, Krasny A, Felderhoff-Müser U
  • Evaluation of 100 brain examinations using a 3 Tesla MR-compatible incubator-safety, handling, and image quality. Neuroradiology. 2013
    Sirin S, Goericke SL, Huening BM, Stein A, Kinner S, Felderhoff-Mueser U, Schweiger B
  • Inzidenz von Marklagerschädigungen und Blutungen bei frühen Frühgeborenen im MRT. Jahrestagung der Gesellschaft für pädiatrische Radiologie, 2013
    B. Schweiger, B. Hüning, A. Stein, U. Felderhoff-Müser, S. Sirin
 
 

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