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Städte im östlichen Europa. Fallstudien zur Problematik von Modernisierung und Raum (vom Spätmittelalter bis zum 20. Jahrhundert)

Subject Area Modern and Contemporary History
Term from 2005 to 2007
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 15684265
 
Immer schon waren Städte die Brennpunkte ökonomischer, sozialer und kultureller Veränderungsprozesse. Als «Modernisierung» ist dieses Phänomen gemeinhin mit dem beschleunigten Wandel während des Zeitalters der Industrialisierung verbunden worden. Wenn man aber Modernisierung in Anlehnung an H. van der Loo und W. van Reijen ganz allgemein als «Komplex miteinander zusammenhängender struktureller, kultureller, psychischer und physischer Veränderungen» definiert, dann lässt sich dieser Begriff - aufgefächert in zahlreiche feinere und vertiefende Fragenraster - auch auf frühere Jahrhunderte anwenden. In dem vorliegenden Sammelband geht es um zwei Grundfragen, die in diesem Zusammenhang noch nicht übergreifend untersucht worden sind: 1. Wann, wo und wie lassen sich in den ausgewählten Städten vom Hochmittelalter bis zum Vorabend des Ersten Weltkrieges Phasen beschleunigten Wandels fassen? Inwieweit sind sie endogener, inwieweit exogener Herkunft, wie sind sie strukturiert, wer sind die beteiligten Akteure, was die hemmenden Kräfte? Wann und warum laufen sie aus? Setzt die Modernisierung des 19. Jh. völlig neu an oder kann sie auf Elemente älterer Modernisierungsschübe zurückgreifen? 2. Die ausgewählten Stadtbeispiele konzentrieren sich auf jenen Gebietsstreifen, in welchem sich Mittel-, Ost- und Südosteuropa historisch immer wieder oszillierend überlappt haben: Dalmatien (v.a. mit Dubrovnik), Kroatien-Slawonien, Ungarn, Polen (mit Lublin und Warschau), die heutige Ukraine (mit Lemberg, Zitomir, Ekaterinoslav), Weissrussland (mit Polock) und das europäische Russland (mit Gross-Novgorod, Niznij Novgorod und Perm'). Dies erlaubt es, die Frage nach historischen Eigenprofilen von Städten «zwischen West und Ost» nicht nur in Bezug auf ihre jeweilige individuelle Besonderheit, sondern auch im Hinblick auf ihre Rolle als stadttypologische Indikatoren für die Existenz historischer Übergangsräume zwischen Mittel-, Ost- und Südosteuropa zu konkretisieren.
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