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Water Resources Institutions and Human Health in a Peri-Urban Region in Surat City, India

Antragstellerin Professorin Dr. Solvay Gerke, seit 10/2012
Fachliche Zuordnung Humangeographie
Förderung Förderung von 2010 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 158460279
 
Erstellungsjahr 2015

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Projekt nimmt eine ‚systems‘ Perspektive ein, um das Zusammenwirken der verschiedenen Institutionen zu verstehen, welche Einfluss auf die Verbreitung und Eindämmung von Krankheiten, die sich im zügig urbanisierenden Ahmedabad City (Indien) durch Wasser oder Vektoren übertragen werden, ausüben. Somit bedarf es einer interdisziplinären Herangehensweise um den Einfluss globaler Institutionen und lokaler Normen und Praktiken auf die menschliche Gesundheit dort zu untersuchen. Insbesondere sollten die historischen Ursprünge der aktuellen institutionellen Rahmenbedingungen erörtert werden, die die räumlichen Ungleichheiten bei der Verbreitung von durch Wasser- und Vektoren übertragenen Krankheiten beeinflussen. In der Fallstudie wurden die sozialräumlichen Zusammenhänge zwischen der städtischen Wasserversorgung und dem Auftreten von Krankheiten analysiert, sowie die sozio-ökonomischen, hygienischen und umweltbedingten Faktoren – die die räumliche Ungleichheit unter den in den Fallstudien untersuchten Haushalten beeinflussen – ausgewertet und raum-zeitliche Analysen aufgestellt, inwiefern die untersuchten Haushaltsmitglieder spezifischen Krankheiten ausgesetzt sind. Durch die konzeptuelle Zusammenführung von Urbanem Metabolismus, Politischer Ökologie, sowie neo-institutionellen und sozialepidemiologischen Ansätzen zielt das Projekt darauf ab, das komplexe Zusammenspiel von sozialen und bio-physikalischen Systemen, die urbane Formen des Wassermanagements und dessen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit beeinflussen, zu verstehen. Die Untersuchung wendet zahlreiche Forschungsmethoden an, mit denen sowohl qualitative als auch quantitative Informationen über die verschiedenen Untersuchungsebenen (Stadt, Haushalt und Individuum) ausgewertet werden. Dabei wurde eine problemorientierte Herangehensweise eingesetzt, um das umkämpfte institutionelle Terrain hinter der urbanen Gesundheitslandschaft zu verstehen. Ein tieferes Verständnis der historischen Abläufe lässt drei Wendepunkte erkennen, aus denen die städtischen Governance-Institutionen keinen Nutzen ziehen konnten: Vor der Unabhängigkeit; nach der Unabhängigkeit und im Kontext der neo-liberalen Reformen. Dies hat schließlich zur Segregation von Siedlungen, ärmlichen Unterkünften und unsicheren Landbesitzverhältnissen sowie zu prekären sozio-ökonomischen Bedingungen für die Teile der Bevölkerung, die Krankheitserregern ohnehin ungeschützt ausgesetzt sind, geführt. Aus den Ergebnissen des Projekts lässt sich dabei ableiten, dass bei Folgestudien insbesondere sozio-räumliche Beziehungen im Kontext urbaner Morphologie sowie Zusammenhänge zwischen menschlicher Mobilität und Mobilität von natürlichen Ressourcen verstärkt untersucht werden müssen, um deren wesentliche Auswirkung auf die menschliche Gesundheit erfassen zu können.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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