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Bekleidungsindustrie in Bangladesh - Soziale und sozialräumliche Auswirkungen weltmarktorientierter Produktion auf die Bevölkerung in einem Entwicklungsland (Eine sozialgeographische Analyse)

Subject Area Human Geography
Term from 2005 to 2006
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 15929670
 
Die Bekleidungsindustrie wird in der wissenschaftlichen Diskussion als ¿Pionier der wirtschaftlichen Globalisierung bezeichnet. In diesem lohn- und arbeitsintensiven Wirtschaftszweig wird das der neuen internationalen Arbeitsteilung zugrunde liegende global sourcing konsequent umgesetzt. Entwicklungsländer, die sich durch ein besonders niedriges Lohnniveau sowie Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung einer gering qualifizierten Bevölkerungsmehrheit auszeichnen, sind heute die wichtigsten Produktionsstätten weltmarktorientierter Bekleidungsindustrie (Klein 2002). Sie befinden sich in einem harten Wettbewerb untereinander. Dadurch werden die lokalen Unternehmen zum ständigen Werben um Investitionen und Aufträge transnationaler Bekleidungsunternehmen gezwungen. Eine Weltmarktintegration von Produktionsstätten der Länder des Südens ist durch die räumliche Fluktuation der Auftragsvergabe nicht langfristig garantiert. Eine nachholende, d.h. die gesamte Gesellschaft/das Land tendenziell dauerhaft einbindende, wirtschaftliche Entwicklung ist aufgrund dieser Gegebenheiten nicht generell zu erwarten, in Zweifel zu ziehen (Scholz 2002, 2004). Die vorliegende sozialgeographische Studie setzt sich zum Ziel, die aus dieser Art der Weltmarktintegration resultierenden Entwicklungseffekte zu untersuchen. Als Fallbeispiel dient Bangladesh, dessen Wirtschaftskraft seit wenigen Jahrzehnten maßgeblich auf der exportorientierten Bekleidungsindustrie basiert. Die Untersuchung befasst sich mit den mehrheitlich weiblichen Arbeitskräften und ihren Familien: die von ihnen wahrgenommenen persönlichen Chancen und Risiken infolge der Tätigkeit sowie deren längerfristige Konsequenzen für die Lebensbedingungen. Es bietet sich an, daraus Schlussfolgerungen auf allgemeine Entwicklungseffekte weitmarktorientierter Industrialisierung in den Ländern des Südens zu ziehen.
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