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Die funktionalen, computationalen und neuronalen Grundlagen menschlichen Überblickwissens - wie interagieren karten- und navigationsbasiertes Wissen?
Antragsteller
Dr. Tobias Meilinger
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2010 bis 2012
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 159410540
Überblickswissen ermöglicht es uns, zu entfernten Orten zu zeigen und neue Abkürzungen zu entdecken. Es gibt zwei miteinander konkurrierende Erklärungsansätze für diese Form des Wissens: Die Theorie der „kognitiven Karte“ nimmt an, dass eine Umwelt innerhalb eines einzigen Koordinatensystems repräsentiert wird. Innerhalb der so genannten „Graphenmodelle“ wird die Umwelt hingegen in mehreren, miteinander verknüpften Einheiten repräsentiert. Das Projekt macht es sich zur Aufgabe Repräsentationen und Prozesse beider Theorien für exemplarische Umwelten zu modellieren, um konfligierende Vorhersagen in Verhaltens- und fMRT Experimenten zu testen. Solche Differenzen ergeben sich unter anderem für globale vs. lokale Orientierungseffekte, für den Einfluss der Wegentfernung vs. der Anzahl des Abbiegens sowie für die Gedächtnisleistung auf zirkulären Wegen. Versuchsteilnehmer lernen speziell konstruierte virtuelle Umwelten, indem sie sich auf einem omnidirektionalen Laufband durch sie hindurch bewegen. Zu verschiedenen Zeitpunkten dieses Lernprozesses wird dabei ihr Überblickswissen gemessen. Zudem wird Überblickswissen über den Wohnort der Versuchsteilnehmer ermittelt, welches die Probanden in ihrem Alltag erworben haben. Die Resultate dieser funktionalen, computationalen und neuronalen Untersuchungen werden schließlich zu einer umfassenden Theorie menschlichen Überblickswissens zusammengeführt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Großbritannien
Beteiligte Personen
Dr. Ruth Conroy Dalton; Professor Dr. Thomas Wolbers