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Veränderungen der Mikrozirkulation nach aneurysmatischer Subarachnoidalblutung (SAB): Kinetik, Bedeutung und Identifikation von Mechanismen

Applicant Professor Dr. Nikolaus Plesnila, since 5/2012
Subject Area Clinical Neurology; Neurosurgery and Neuroradiology
Term from 2010 to 2014
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 162681791
 
Final Report Year 2018

Final Report Abstract

Das Versuchsvorhaben hat uns ermöglicht, unser Verständnis der bisher kaum bekannten mikrovaskulären Pathophysiologie der Subarachnoidalblutung (SAB), einer schweren Form des Schlaganfalls, entscheidend zu vertiefen: Wir konnten zeigen, dass 1) Blutablagerungen um piale Gefäße zu Mikrovasospasmen und Mikrothrombosen führen, die die basale zerebrale Durchblutung maßgeblich reduzieren, 2) die neurovaskuläre Reaktivität (CO2 und neuro-vaskuläre Kopplung) nach SAB aufgehoben ist und zu einer paradoxen Vasokonstriktion führt, und 3) ein Mangel an NO der entscheidende Mechanismus dieser Vorgänge ist und somit therapeutisches Potential besitzt. Basierend auf diesen Ergebnissen können wir folgende Schlussfolgerungen ziehen, die wahrscheinlich große klinische Relevanz besitzen: Unsere Ergebnisse zeigen, dass die zerebrale Mikrozirkulation maßgeblich an der Pathophysiologie der SAB beteiligt ist. Mikrovasospasmen pialer Gefäße und auf deren Boden entstehende Mikrothrombosen reduzieren die basale zerebrale Durchblutung. Zusätzlich zu den pialen Mikrovasospasmen verliert die parenchymale Mikrozirkulation die Fähigkeit die zerebrale Durchblutung der neuronalen Aktivität anzupassen. Jede neuronale Aktivität müsste bei SAB Patienten demnach zu einer klinisch nicht detektierbaren Abnahme der zerebralen Durchblutung führen. In Kombination mit der bereits durch die pialen Mikrovasospasmen verursachte Verminderung der basalen zerebralen Durchblutung ist das die bisher pathophysiologisch fundierteste Erklärung für die frühe und möglicherweise auch späte Morbidität und Mortalität nach SAB. Mit der Identifikation von NO als maßgeblichen pathophysiologischen Faktor für die Entstehung von Mikrovasospasmen weist das aktuelle Forschungsvorhaben einen Weg, wie Mikrovasospasmen möglicherweise behandelt werden könnten. Nachfolgende experimentelle und klinische Untersuchungen müssen nun zeigen, ob dieser Weg auch tatsächlich beschritten werden kann.

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