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Experimental Creating: Formations of Literary Knowledge in Victorian Britain 1850-1900
Antragsteller
Dr. Philipp Erchinger
Fachliche Zuordnung
Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung
Förderung von 2009 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 163357330
Kreative Vorgänge des literarischen Erfindens, Ausprobierens, Umgestaltens werden häufig mit der wissenschaftlichen Praxis des Experimentierens verglichen. Das Projekt nimmt diese metaphorische Redeweise ernst, indem es folgende Fragen stellt: Wie lässt sich die ästhetische und epistemologische Funktion spezifisch literarischer Gedankenexperimente im Unterschied zu der praktischer Laborexperimente systematisch und historisch beschreiben? Welche Arten des spezifisch literarischen Wissens können aus verschiedenen Formen solcher Experimente hervorgehen? Zur Beantwortung dieser Fragen wird literarisches Experimentieren, wie es in fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten beobachtbar ist, selber als eine metaphorische Aktivität begriffen, die neue Erkenntnisse über einen Gegenstand ermöglicht, indem sie ihn zeitweilig in einen anderen, künstlichen Kontext versetzt. In methodischer Hinsicht kombiniert die Studie theoretische und historische Perspektiven miteinander. Das heißt, zum einen ergibt sich der theoretische Fokus ‚Experiment’ direkt aus dem historischen Kontext; zum anderen soll durch diesen Fokus aber zugleich gezeigt werden, dass der historische Zeitraum zwischen 1850 und 1900 für die Erforschung der theoretischen Implikationen literarischen Experimentierens einen besonders interessanten Kontext darstellt, dessen wissensgeschichtliche Resonanzen weit über das 19. Jahrhundert hinausreichen. Anhand fiktionaler und nicht-fiktionaler literarischer Texte werden experimentelle Erzeugungsvorgänge in drei Szenen der viktorianischen Kultur analysiert: 1) Evolution, 2) Sensation, 3) Interaction. Im Zentrum steht dabei jeweils die Frage nach der Emergenz neuer Wissensobjekte.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
Großbritannien
Gastgeber
Dr. John Plunkett; Professor Dr. Rick Rylance