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Roman "La mia istoria ovvero Memorie del Signor Tommasino (1767/68) von Francesco Gritti

Subject Area European and American Literary and Cultural Studies
Term from 2010 to 2011
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 166362027
 
Gegen die zwar von der Forschung inzwischen überholte, aber dennoch nach wie vor weit verbreitete Meinung, das italienische 18. Jahrhundert habe keine nennens- und lesenswerten Romane hervorgebracht, vermag der 1767-68 erschienene Roman des Venezianers Francesco Gritti, der in der Tradition von Sternes Tristram Shandy steht und die Mode der (nicht nur fiktionalen) Autobiographien und Reisebeschreibungen im 18. Jahrhundert parodiert, nachdrücklich Einspruch zu erheben, wie all jene Literaturwissenschaftler bestätigen, die sich - und sei es nur in Überblicksdarstellungen zum italienischen Roman - diesem Text zugewandt haben (vgl. das im Manuskript enthaltene Literaturverzeichnis, S. LXXI-LXXXV). Möglicherweise aufgrund seiner großen Komplexität wurde ausgerechnet dieser vielgepriesene Text - im Unterschied zu mehreren anderen Romanen der Zeit - bisher, abgesehen von einer unvollständigen, nicht im Buchhandel vertriebenen Version im Jahr 1979, nicht wieder gedruckt, obwohl seine Veröffentlichung als Desideratum beklagt wird. Nach intensiver Forschung zu diesem Roman und seinem Kontext sowie mehreren Vorträgen dazu, die ich in Belgien, Deutschland, Italien und Frankreich gehalten habe (s. Literaturverzeichnis, S. LXXVIII-LXXIX) und bei denen stets sehr lebhaftes Interesse an diesem ebenso vergnüglichen wie für seine Epoche zentralen Text geweckt wurde, habe ich nun diese Druckfassung erstellt, deren ausführliches Vorwort den Roman nicht nur in seiner Zeit situiert, sondern auch die von ihm aufgeworfenen grundsätzlichen Fragen anthropologischer und epistemologischer Natur aufwirft, die nicht zuletzt das bewegte 18. Jahrhundert mit der Gegenwart und ihren offenen Fragen verbinden. Zudem wurde der Text mit einem ausführlichen Anmerkungsteil und einem Anhang versehen, während die vom Autor selbst stammenden Anmerkungen als Fußnoten gesetzt wurden. Auf diese Weise sollte eine gut lesbare Fassung geschaffen werden, mit der zugleich den Ansprüchen heutiger Forschung Genüge getan und eine bedauerliche Lücke in der Publikationslandschaft geschlossen wird.
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