Ambulante, kognitiv-behaviorale Gruppentherapie bei multiplen somatoformen Symptomen. Eine randomisierte kontrollierte Evaluationsstudie.
Final Report Abstract
Auf Grund hoher Prävalenzen und den damit einhergehenden sozioökonomischen Folgen stellen multiple somatoforme Symptome ein ernst zu nehmendes Problem dar. Dem steht ein ausgeprägter Mangel an hochwertigen Interventionsstudien gegenüber. Mit der vorliegenden randomisierten kontrollierten Untersuchung zur Effektivität kognitiv-behavioraler Gruppentherapie im ambulanten Kontext sollten Schwächen bisheriger Studien vermieden und somit der Forschungsstand quantitativ wie qualitativ verbessert werden. Als Behandlung wurde eine manualisierte Gruppenintervention im Umfang von acht 90-minütigen, wöchentlich stattfindenden Sitzungen konzipiert. Ziel war es über die Veränderung kognitiver, behavioraler und sozialer Reaktionsmuster kurz- und langfristig eine Verbesserung der körperlichen und psychischen Symptomatik, des körpertichen und psychischen Funktionsniveaus sowie krankheitsbezogener Denk- und Verhaltensmuster zu bewirken. 135 Patientinnen und Patienten nahmen an der randomisierten Kontrollgruppenstudie teil. Verglichen wurden die Effekte einer Wartekontrotlgruppe (WG), einer kognitiv-behavioralen Gruppenintervention (KBT) und einer Entspannungsgruppe (PMR). Die kognitiv-behaviorale Behandlung führte im Vergleich zur Wartegruppe zu einer signifikanten Verbesserung der somatoformen Beschwerden (Symptomanzahl und -Intensität). Zur Veränderung der subjektiven körperlichen Gesundheit war die KBT der WG tendenziell überlegen. Der differenzielle Vergleich zwischen KBT und PMR führte für keine der Outcome-Variablen zu einem signifikanten Unterschied. Zusammenfassend hat die untersuchte ambulante kognitiv-behaviorale Gruppenbehandlung positive Effekt auf die Körperbeschwerden bei Patientinnen und Patienten mit multiplen somatoformen Symptomen. Um Effektstärken zu erhöhen und differenzielle Unterschiede im Vergleich zur PMR zu ermöglichen, wird für zukünftige Untersuchungen u.a. eine Intensivierung der Behandlung angeregt.
Publications
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