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Physiologienahe Modellierung des menschlichen auditiven Systems unter Einbeziehung physikalischer und psychoakustischer Daten
Antragsteller
Professor Dr.-Ing. Herbert Hudde
Fachliche Zuordnung
Akustik
Automatisierungstechnik, Mechatronik, Regelungssysteme, Intelligente Technische Systeme, Robotik
Automatisierungstechnik, Mechatronik, Regelungssysteme, Intelligente Technische Systeme, Robotik
Förderung
Förderung von 2010 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 170053972
Auditorische Modelle haben Anwendungen überall dort, wo die Hörwahrnehmung eine wesentliche Rolle spielt, also z. B. bei Spracherkennung, effektiver Audiocodierung oder technischen Hörhilfen. Leider beschreiben alle bekannten auditorischen Modelle nur bestimmte Aspekte der Wahrnehmung korrekt, während andere Aspekte nicht oder nur ungenau nachgebildet werden. Das liegt teilweise an einer zu stark vereinfachenden Modellierung der Vorgänge in der Cochlea. Daher bildet das in diesem Projekt angestrebte physiologienahe Modell die Wanderwelle in der Cochlea, den durch die äußeren Haarzellen und die Mikromechanik bewirkten Cortimode und die inneren Haarzellen physiologienah nach. Nur auf diese Weise können die dynamischen, nichtlinearen Vorgänge in der Cochlea richtig erfasst werden. Um das Modell an die menschliche Hörwahrnehmung anzupassen, werden ausschließlich am Menschen gewonnene physikalische und psychoakustische Messdaten verwendet. Physikalisch messbare Daten sind beim Menschen in erster Linie otoakustische Emissionen (OAE), die glücklicherweise in hohem Maße aussagekräftig sind, weil sie die Vorgänge in der Cochlea in direkter Weise widerspiegeln. Aussagekräftige psychoakustische Daten sind vor allem Ergebnisse aus Verdeckungsexperimenten verschiedenster Art. Von einem Modell, das gleichzeitig physikalische und psychoakustische Daten reproduzieren kann, darf man erwarten, dass es im Gegensatz zu bestehenden Modellen so nahe an der Realität arbeitet, dass auch solche Experimente richtig simuliert werden, die nicht explizit für die Modellbildung herangezogen wurden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen