Project Details
Intermediale Bezüge zum Theater in der Literatur der britischen Romantik (William Wordsworth und Walter Scott) und ihre Funktion in der zeitgenössischen Repräsentationskrise
Applicant
Dr. Kai Merten
Subject Area
European and American Literary and Cultural Studies
Term
from 2005 to 2007
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 17096060
Bezugnehmend auf den in den Kulturwissenschaften stark profilierten Begriff der Theatralität untersucht das vorliegende Projekt die intermedialen Bezüge der Literatur zum Theater in der britischen Romantik. Hintergrund ist die These, dass sich die beiden gewählten Autoren William Wordsworth und Walter Scott nach ambitionierten frühen Dramen (The Borderers von Wordsworth, The House of Aspen von Scott) vom Theater abwandten, da sich die von ihnen anvisierten Formen der Theatralität auf der Bühne ihrer Zeit nicht verwirklichen ließen. Realisieren konnten sie diese erst in ihren nachfolgenden Projekten, in der .lyrischen Ballade und dem Langgedicht Wordsworths sowie im historischen Roman Scotts. In diesen Innovationen erfuhr die Romantik demnach ihre Grundlegung als ein literarisches Text- Theater. Die Theatermodelle der beiden Autoren sollen dabei aus ihren ästhetischen Überlegungen rekonstruiert und zu zeitgenössischen humanwissenschaftlichen Wahrnehmungskonzepten sowie gesellschaftstheoretischen Modellen der Identitätsstiftung, die beide ebenfalls Weiterentwicklungen des Theaters konzipierten, in Beziehung gesetzt werden. Wie in Relektüren von zentralen Texten der britischen Romantik, etwa Wordsworths Prelude und Scotts Wavertey, gezeigt werden soll, nahmen die beiden Autoren in ihren Text-Theatern Verfahren der Avantgarde bzw. der visuellen Massenmedien vorweg, die das Bühnentheater ihrer Zeit (noch) nicht verwirklichen konnte. Theatralität erweist sich in dieser historischen Fallstudie als eine kulturelle Modernisierungsbewegung zwischen den Medien.
DFG Programme
Research Fellowships
International Connection
United Kingdom