Project Details
Die Ordnung der Welt - Eine Völkerrechtsgeschichte des karolingischen Zeitalters 741-840
Applicant
Professor Dr. Heinhard Steiger (†)
Subject Area
Public Law
Term
Funded in 2010
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 171633864
Die Untersuchung widmet sich in vier Teilen der Klärung der normativen Ordnung der Beziehungen der ersten drei karolingischen Könige/Kaiser mit anderen Mächten bzw. Herrschern ihrer Zeit in Frieden und Krieg, den Päpsten, oströmischen Kaisern, westeuropäischen christlichen Königen, nicht-christlichen Herrschern, sowie den Völkern der angrenzenden slawischen Gebiete. Der erste Teil behandelt die innere Ordnung der genannten Mächte, der zweite die Beziehungen selbst, der dritte die normativen Instrumente und Institute, der vierte die allgemeinen Ordnungsvorstellungen. Die Untersuchung gehört zur Völkerrechtsgeschichte, geht aber nicht von dem gegenwärtigen staatsbezogenen Völkerrechtsbegriff' aus, der auf diese Zeit wegen der völlig verschiedenen politischherrschaftlichen Ordnungsstrukturen nicht anwendbar ist. Vielmehr wird methodisch offen nach der Normativiät dieser Beziehungen gefragt, wie sie sich aus den Quellen entwickeln lässt.. Ich habe dafür den abstrakten Begriff „Zwischen-Mächte-Normativität“ eingesetzt. Diese gründet in der christlichen Religion, dem Recht, traditionellen Üblichkeiten oder Gewohnheiten. Es besteht eine „symbiotische Normativität“ vor allem von religiöschristlichen und rechtlichen Normen, die z.T. aus der Antike übernommen aber angepasst worden sind. Zum einen wird in der Untersuchung deutlich, dass und wie in dieser Zeit Normativität die Beziehungen der Mächte bestimmt und ordnet. Zum anderen treten die Besonderheiten und Verschiedenheiten gegenüber dem „Völkerrecht“ im modernen Verständnis hervor.
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