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Sakralisierung einer Gottheit im Spannungsfeld von Volksreligion und offiziellem Kult. Das Beispiel Jinlong Si Dawang

Fachliche Zuordnung Asienbezogene Wissenschaften
Förderung Förderung von 2010 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 172064178
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Kombination der beiden sinologischen Teilprojekte, welche sich mit zwei funktionalen Gottheiten der späten chinesischen Kaiserzeit beschäftigt haben, konnten auf vielfältige Weise die Bedingtheit der jeweiligen Kultinhalte wie auch der Vorstellungen über die im Mittelpunkt stehenden Gottheiten durch anthropogene und nicht-anthropogene Umweltfaktoren aufzeigen. Gottheiten im chinesischen Kontext mussten bestimmte Funktionen erfüllen und erst durch die Fähigkeit zur Erfüllung dieser (Wirkkraft, ling) erlangten sie eine Qualität, welche als ein Pendant zum europäischen Begriff der Heiligkeit verstanden werden kann. Heiligkeit muss daher als eine Kategorie der Abtrennung von der profanen, diesseitigen Welt verstanden werden, fand aber gleichzeitig gewissermaßen auch im Hier und Jetzt statt und war daher auf engste mit dem Alltagsleben der chinesischen Gesellschaft verbunden. Durch diese enge Anbindung derartiger religiöser Phänomene in eine äußerst komplexe Umwelt, welche unterschiedlichste Aspekte von Geographie, Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur etc. vereint, ist es nicht verwunderlich, wenn auch die Ausprägung der Gottheiten und ihrer Kulte durch eine komplexe Wechselwirkung diverser Faktoren geschah, wobei sich jeweils individuelle Schwerpunkte zeigten (etwa in Hinblick auf die Regengottheit der Drachenkönige durch topographische und klimatische Faktoren).

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Der Kult der Drachenkönige im China der späten Kaiserzeit, in: Dianmo – Zeitung Leipziger Sinologiestudenten 11 (2011), S. 42–44
    Andreas Berndt
  • Jindai Zhongguo zhishi zhuanxin shiye xia de 'mingxue' (The ‚Study of Fate’ in the epistemological transformation of Modern China), in: Shehui Kexue 06 (2012), S. 147–154
    Michael Lackner/ Li Fan
  • Lang Mixie hanxue wenji. A Collection of Sinological Writings. With a Preface by Zhou Zhenhe, Shanghai 2012
    Michael Lackner, Xu Yan (eds.)
  • The Cult of the Longwang: Their Origin, Spread, and Regional Significance, in: Chinese and European Perspectives on the Study of Chinese Popular Religions, hg. v. Philip Clart, Taipei 2012, S. 61–94
    Andreas Berndt
  • Heiligkeitskonzeptionen im spätkaiserzeitlichen China. Die Drachenkönige (longwang) im Spiegel zweier Werke der traditionellen Literatur, in: Sakralität und Sakralisierung. Perspektiven des Heiligen (Beiträge zur Hagiographie 13), hg. v. Andrea Beck/Andreas Berndt, Stuttgart 2013, S. 141–175
    Andreas Berndt
  • ‘Kultur Chinas’ – ‘Kultur des Christentums’: wie vereinbar sind sie? Gedanken zu Jacques Gernets ‘Chinas Begegnung mit dem Christentum’, in: China Heute XXXII (2 (178)), (2013), S. 1–6
    Michael Lackner
  • Der Kult der Drachenkönige (longwang) im China der späten Kaiserzeit. Dissertation. Universität Leipzig, Leipzig. Fakultät für Geschichte, Kunst- und Orientwissenschaften, 2014
    Andreas Berndt
  • Pilgrimage in the Chinese Province. Rituals of Fetching the Water (qushui) in Late Imperial Shanxi, in: Unterwegs im Namen der Religion, Bd. 2: On the Road in the Name of Religion (Beiträge zur Hagiographie 17), hg. v. Klaus Herbers/Hans-Christian Lehner, Stuttgart 2016, S. 277–293
    Andreas Berndt
 
 

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