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Störungen sozialer Perzeptionsprozesse bei Psychosen - Eine Eye-Tracking Studie zu sozialer Kognition

Fachliche Zuordnung Biologische Psychiatrie
Förderung Förderung von 2010 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 174119729
 
Beeinträchtigungen des psychosozialen Funktionsniveaus sind ein Kernmerkmal nicht-affektiver Psychosen. Für diese Beeinträchtigungen spielen Defizite in der sozialen Kognition eine wesentliche Rolle. Definiert als Gesamtheit mentaler Prozesse, die der Regulation sozialen Interaktionsverhaltens zugrunde liegen, setzt soziale Kognition zunächst die perzeptuelle Erfassung der sozialen Umwelt voraus. Es kann daher angenommen werden, dass Störungen der kognitiv regulierten Perzeptionsvorgänge und soziale Dysfunktionen zusammenhängen. Das neurobehaviorale Korrelat dieser Perzeptionsprozesse bilden die während der visuellen Abtastung der Umgebung auftretenden Muster von sakkadischen Augenbewegungen und fovealen Fixationen (Blickpfade).In der geplanten Studie sollen erstmals Blickpfade von Psychosepatienten (n=90) bei der Wahrnehmung und Bewertung sozialer Interaktionen mit denen gesunder Kontrollprobanden (n=90) verglichen werden. Zugleich soll der Effekt einer Limitierung der für den Perzeptionsprozess zur Verfügung stehenden Zeit analysiert werden. Damit soll die Hypothese überprüft werden, dass bei Psychosepatienten eine geringere Effizienz des visuellen Abtastverhaltens mit einer schlechteren Erkennungsleistung einhergeht. Weiterhin soll der von Neurokognition, Emotionserkennung und "Theory of Mind"(ToM) unabhängige Beitrag des Blickverhaltens zur sozialen Kognition untersucht werden. Von den Befunden werden neue Erkenntnisse nicht nur im Bezug auf die neurobehavioralen Grundlagen der sozialen Kognition und ihrer Störung bei Psychosepatienten erwartet, sondern auch hinsichtlich der Möglichkeit der Entwicklung eines Therapieprogramms zur gezielten Verbesserung des psychosozialen Funktionsniveaus.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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