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Logik, Dialektik und Epistemologie der Nyaya Tradition: Eine kritische Ausgabe des fünften Kapitels deer Nyayasutra und Nyayabhasya.

Fachliche Zuordnung Afrika-, Amerika- und Ozeanienbezogene Wissenschaften
Förderung Förderung von 2010 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 178975530
 
Der Nyaya ("Logik") ist eine der wichtigsten Traditionen der klassischen indischen Philosophie. Während der Kushana-Dynastie (1.-3. Jh. u.Z.) und der frühen Gupta-Herrschaft in Südasien (4.-6. Jh.) entwickelte sich die Nyaya-Tradition mit einer starken Betonung von Logik, Erkenntnistheorie und Metaphysik zu einem vollständigen philosophischen System. Seine grundlegende Schrift, das Nyayasutra, besteht aus fünf Kapiteln und wird dem Weisen Akshapada zugeschrieben. In der zweiten Hälfte des 4. Jh. wurde der Text von anonymen Redaktoren endgültig festgelegt und kurz danach von Pakshilasvamin Vatsyayana kommentiert. Vatsyayanas Kommentar, das Nyayabhashya, ist für unser Verständnis der frühen Phase der Nyaya-Philosophie und der frühesten Form des Nyayasutra außerordentlich wichtig. Außerdem erweitert dieser Kommentar unser Wissen über philosophische Traditionen, die nur in Fragmenten erhalten sind und die teilweise nur in chinesischen und tibetischen Versionen überliefert wurden. Trotz dieser großen Bedeutung für die Erforschung der indischen Philosophiegeschichte ist das Nyayabhashya bis heute nicht kritisch ediert. Der Bedarf für eine kritische Ausgabe ist mehrfach dokumentiert: einerseits durch die Bewilligung des DFG-Pilotprojekts (2010-2013) und andererseits durch die Förderung des Partnerprojektes in Wien seitens des FWF (2004 bis laufend). Das DFG-Pilotprojekt hat sich zum Ziel gesetzt, das Wiener Partnerprojekt zu vervollständigen, da sich dieses auf die Edition der ersten zwei Kapitel beschränkt. Die im Rahmen des DFG-Pilotprojektes vorbereitete kritische Ausgabe des fünften Kapitels stützt sich auf einen hypothetischen Stammbaum von 20 Handschriften, die nach der Kollationierung der 35 primären Zeugen ausgewählt wurden. Das hier beantragte Fortsetzungsprojekt bezweckt die kritische Ausgabe des vierten Kapitels, das sich mit metaphysischen, ethischen und soteriologischen Fragen auseinandersetzt. Um den historisch-kritisch edierten Text zu etablieren, werden 19 ausgewählte Handschriften kollationiert. Zudem sollen Kopien von weiteren bekannten Handschriften angefertigt bzw. weitere noch nicht bekannte Exemplare in Indien lokalisiert werden. Ebenso sollen auch unabhängige Zeugnisse systematisch erfasst werden. Für die Kollationierung und die Herstellung der kritischen Ausgabe sowie des stemma codicum werden spezielle Computerprogramme verwendet, die die komplexen und ausführlichen Daten verarbeiten und die phylogenetische Analyse bewältigen können. Ein Folgeprojekt zum dritten Kapitel ist geplant, damit eine vollständige kritische Ausgabe der Forschung zugänglich sein wird. Der resultierende Text wird sowohl ein verlässliches Werkzeug für zukünftige Studien der Nyaya-Philosophie sein als auch die Basis für eine neue Übersetzung, die den Text mit gründlichen historischen und philologischen Anmerkungen einer an der indischen Philosophie interessierten Leserschaft zugänglich machen wird.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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