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Siedlungsarchäologische Untersuchungen zwischen Bergland und Moor - Wechselbeziehungen zwischen Besiedlung, Landschaft und Konflikt

Subject Area Prehistory and World Archaeology
Term from 2010 to 2014
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 179404315
 
Die Wahrnehmung des Fundareals Kalkriese war bisher beschränkt auf seine Verbindung mit der vernichtenden Niederlage, welche Germanen römischen Kontingenten anscheinend im Jahre 9 n. Chr. zugefügt haben. Die archäologischen Funde sind fast ausschließlich der verlustreichen römischen Armee zuzuweisen, während von den Germanen, abgesehen von einem teilweise in Form eines Walles befestigten Hinterhalt, kaum etwas in die archäologische Überlieferung gelangt ist.Die Forschungen haben aber inzwischen gezeigt, dass archäologische Quellen zur Verfügungstehen, die dazu beitragen können, das vage Bild von der einheimischen Bevölkerung und die Einbindung des Kampfgeschehens in die Siedlungslandschaft am Übergang vom Mittelgebirge zum Norddeutschen Tiefland aufzuhellen. Späteisen-/frühkaiserzeitliche Siedlungsbefunde, die bei Ausgrabungen und Geländeprospektionen zutage kamen, weisen auf mit der Schlacht etwa zeitgleiche Dörfer oder Gehöfte hin, so dass bei Intensivierung von Geländearbeiten und der Auswertung der Funde und Befunde Erkenntnisse zu Besiedlungsdichte, Verkehrsinfrastruktur und Landschaftsnutzung zu erwarten sind. Damit wären erstmals Untersuchungen zu einer „conflict landscape“, also zu den Wechselbeziehungen zwischen Besiedlung, Landschaft und einer kriegerischen Auseinandersetzung in der Antike möglich.
DFG Programme Research Grants
 
 

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