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GRK 1728:  Theologie als Wissenschaft. Formierungsprozesse der Reflexivität von Glaubenstraditionen in historischer und systematischer Analyse

Fachliche Zuordnung Theologie
Philosophie
Sozial- und Kulturanthropologie, Außereuropäische Kulturen, Judaistik und Religionswissenschaft
Förderung Förderung von 2012 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 179901502
 
Die wissenschaftliche Theologie verkörpert in eminenter Weise das Reflexiv-Werden von Glaubenstraditionen, das eine Voraussetzung für jede interreligiöse und religiös-säkulare Verständigung darstellt. Während die vielfältige Religionspräsenz unter (post­)säkularen Bedingungen eine neue gesellschaftliche Aufmerksamkeit gewinnt, werden die Deutungskompetenz der Theologie(n) und ihr Wissenschaftscharakter zunehmend als prekär empfunden. Vor diesem Hintergrund rekonstruiert das Graduiertenkolleg auf exemplarischen Feldern die historischen Konstituierungsprozesse dieser Reflexivität und fragt zugleich nach der heutigen Begründung religiöser Geltungsansprüche. Die Kollegiatinnen und Kollegiaten werden an dieses Untersuchungsfeld konsequent interkonfessionell, interreligiös und transdisziplinär herangeführt. Die beteiligten Theologien werden so unter Einbindung nicht theologischer Wissenschaften in einen wechselseitigen, wissenschaftlich-klärenden und auf-klärenden Austausch gebracht. Die Untersuchung exemplarischer interreligiöser und religiös-säkularer Konfliktfelder in ihrer Bedeutung für die Formierung und die Gegenwartsgestalt wissenschaftlicher Theologie steht hierbei im Mittelpunkt. Dabei geht es nicht um eine neutrale Beschreibung der Größe "Religion" in ihrer vielfältigen Phänomenalität, wie dies etwa für Religionswissenschaft, ­soziologie und ­psychologie gilt; vielmehr untersuchen die Kollegiatinnen und Kollegiaten die reflexiven Selbstbeschreibungen und ­bestimmungen von Religionen und analysieren deren normative Gründe und Geltungsansprüche. In wissenschaftsorganisatorischer Hinsicht wird die langjährige interdisziplinäre Zusammenarbeit der Fachbereiche Evangelische und Katholische Theologie, Philosophie und Geschichtswissenschaften sowie des Instituts für Studien der Kultur und Religion des Islam der Goethe-Universität im Rahmen des Forschungsschwerpunkts "Religion in Dialogue" weitergeführt. Die bestehende Kooperation mit der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen wird auf das Feld der Forschung ausgeweitet. Gleiches gilt für die Hochschule für Jüdische Studien, Heidelberg. Ferner trägt das Graduiertenkolleg dazu bei, islamische Theologie im deutschen universitären Kontext zu etablieren. Das Graduiertenkolleg will Absolventinnen und Absolventen mit interreligiöser Kompetenz für die Wissenschaft und neue Berufsfelder in Politik, Gesellschaft und Religionsgemeinschaften hervorbringen und zur Hebung des Frauenanteils in den beteiligten Theologien beitragen.
DFG-Verfahren Graduiertenkollegs
Antragstellende Institution Goethe-Universität Frankfurt am Main
 
 

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