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Stabilität kontra Flexibilität: scheinbar gegensätzliche Aufgaben des präfrontalen Kortex im Arbeitsgedächtnis-Netzwerk
Antragsteller
Dr. Jonas Rose
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2010 bis 2012
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 180059170
Schon Paul Broca vermutete den Sitz der besonderen kognitiven Fähigkeiten des Menschen im präfrontalen Kortex und obwohl wir wissen, dass der präfrontale Kortex eine entscheidende Rolle für die exekutive Kontrolle des Verhaltens spielt, ist unser Wissen über die Implementierung dieser Funktionen rudimentär. Die Aufgaben des präfrontalen Kortex werden meist in zwei, scheinbar gegensätzlichen Bereichen gesehen: Auf der einen Seite im Arbeitsgedächtnis, unserer Fähigkeit Information für kurze Zeit aufrecht zu erhalten, und zu verarbeiten. Auf der anderen Seite in der Verhaltensflexibilität, unserer Fähigkeit schnell auf unerwartete Anforderungen zu reagieren und unser Verhalten entsprechend anzupassen. Das Ziel des hier vorgeschlagenen Projektes ist, zu untersuchen wie diese scheinbar gegensätzlichen Funktionen des präfrontalen Kortex, ‘Stabilität’ und ‘Flexibilität’ auf neuronaler Ebene realisiert sind. Dazu werden Affen in eine Arbeitsgedächtnisaufgabe trainiert, die Tiere lernen sich Stimuli zu merken, diese aber auch gezielt wieder zu vergessen um Ressourcen für neue Stimuli freizugeben. Durch die Kombination dieses Paradigmas mit Vielzellableitungen können wir untersuchen wie das Präfrontale Netzwerk zwischen Stabilität und Flexibilität entscheidet und gewinnen einen einzigartigen Einblick in die neuronalen Grundlagen exekutiver Entscheidungen.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
USA
Gastgeber
Professor Earl K. Miller, Ph.D.