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Das erweiterte Leben der Akten und überlagernde Logiken
Antragsteller
Professor Dr. Klaus Schlichte
Fachliche Zuordnung
Politikwissenschaft
Förderung
Förderung von 2011 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 180384794
Unter der Frage wie beeinflussen Interaktionen mit der Polizei ihre Routinen? werden in der zweiten Projektphase bürokratische Abläufe (life of files) und Alltagsinteraktionen von Bürgern mit der ugandischen Polizei untersucht. In der Mitte dieser zweiten Phase ist erkennbar, dass sich über das Leben der Akten als eine mehrfache Übersetzung und Repräsentation Einsichten in die Konstruktion von Staatlichkeit und ihre Effekte ergeben. In der Analyse von Alltagsinteraktionen mit der Polizei wird deutlich, dass die formal-rationale Handlungslogik der Polizei oft von anderen Handlungslogiken überlagert wird. In der dritten Projektphase sollen diese konfligierenden Überlagerungen näher untersucht werden. Zugleich soll über das erweiterte Leben der Akten der Frage nachgegangen werden, wie Ordnung innerhalb der Polizei und um sie herum entsteht. Dazu sollen die Repräsentationen der Polizeiarbeit in Statistiken und ihre politische Nutzung sowie Konfliktepisoden zwischen der ugandischen Polizei und der Bevölkerung analysiert werden, um so die Emergenz von Ordnung (verstanden als unhinterfragte Handlungsmuster) und Unordnung (verstanden als instabile gegenseitige Erwartungen) besser zu verstehen. In dieser dritten Phase wird auf die schon bewährten Methoden dieses Projekts zurückgegriffen, die zugleich im Rahmen einer Tagung zur Ethnographie internationalisierter Politik noch einmal reflektiert werden sollen.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme