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"Übergriffe" und "Objekte": Bilder und Diskurse kindlich-jugendlicher Sexualität.

Fachliche Zuordnung Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
Förderung Förderung von 2010 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 181861418
 
Das kulturwissenschaftliche Projekt untersucht aktuelle Vorstellungen kindlich-jugendlicher Sexualität – zu einem Zeitpunkt, in dem die Bedeutung des Sexuellen zur Debatte steht. Den Ausgangspunkt bilden Zeitdiagnosen eines diesbezüglichen westlich sozio-kulturellen Wandels: Betont werden dort u.a. äußerliche Sexualisierung und Kommerzialisierung sowie Phänomene der Entmystifizierung und inneren Desexualisierung – bis hin zum Verschwinden des leidenschaftlich-sexuell verfassten Subjekts. In den Debatten um sexuelle Übergriffe (Kindesmissbrauch, auch sexuell verwahrloste Jugendliche) zeigt sich zugleich – über die Faktizität schwerwiegender Delikte hinaus – eine teils phantasmatisch überschießende Erregtheit. Eine These ist die gesellschaftliche Abwehr möglicher Dimensionen des Sexuellen, die als ‚infantil-perverse‘ das (vorherrschend narzisstische) Subjekt desintegrieren und die als ausgeschlossene verschoben wiedererscheinen. Das Arbeitsprogramm des beantragten Projekts beinhaltet eine qualitativ explorierende Untersuchung heterogener kultureller Produkte aus dem künstlerisch-medialen Bereich (vom Stern-Artikel bis zu Tracey Emin), die verschiedene Formen ‚übergriffig‘-grenzüberschreitender Sexualität im Bereich Kindheit / Jugend thematisieren. Dies geschieht mit dem Ziel, einen Beitrag zu einem differenzierten Bild des derzeitigen westlich-kulturellen Einsatzes ‚kindlich-jugendlicher Sexualität‘ gerade in den irritierenden Dimensionen zu leisten und die damit verbundenen Konflikte auszuloten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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